Lynas Rare Earths – der einzige nennenswerte Seltene-Erden-Produzent außerhalb Chinas – überrascht mit dem stärksten Quartal seit Jahren. 200 Millionen australische Dollar Umsatz, 66 Prozent mehr als im Vorjahr, dazu über 55 Millionen Dollar operativer Cashflow. Während der Westen händeringend nach Alternativen zu Chinas Rohstoff-Dominanz sucht, investiert das australische Unternehmen jetzt Hunderte Millionen in die Expansion. Doch kann Lynas die große Chance wirklich nutzen – oder bleibt es beim Versprechen?

Operativer Durchbruch im ersten Quartal

Die Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 sprechen eine klare Sprache: Mit knapp 4.000 Tonnen produzierten Seltenerd-Oxiden liegt Lynas deutlich über dem Vorjahreswert von 2.722 Tonnen. Besonders bemerkenswert ist die Produktion von neun Tonnen Dysprosium und Terbium – zwei der wertvollsten Seltenen Erden überhaupt, die vor allem in Hochleistungsmagneten für Elektroautos und Windkraftanlagen zum Einsatz kommen.

Die starke operative Performance zeigt sich auch in der Beschleunigung weiterer Projekte: Die ursprünglich für 2027 geplante Samarium-Produktion startet nun bereits in der ersten Jahreshälfte 2026 – Grund ist die unerwartet hohe Nachfrage. CEO Amanda Lacaze betonte, dass Kunden bereit sind, deutliche Preisaufschläge für Materialien zu zahlen, die nicht aus China stammen.

500-Millionen-Dollar-Wette auf Malaysia

Nur einen Tag vor der Zahlenvorlage verkündete Lynas einen Paukenschlag: 500 Millionen Ringgit (rund 180 Millionen australische Dollar) fließen in eine neue Anlage zur Verarbeitung schwerer Seltener Erden in Malaysia. Die Kapazität: bis zu 5.000 Tonnen pro Jahr – eine Steigerung um 50 Prozent gegenüber der aktuellen Jahresproduktion von etwa 10.000 Tonnen.

Doch damit nicht genug. Parallel entsteht in Partnerschaft mit dem südkoreanischen Unternehmen JS Link eine Magnetfabrik für 600 Millionen Ringgit, die jährlich 3.000 Tonnen Hochleistungsmagnete produzieren soll. Damit schließt Lynas die gesamte Wertschöpfungskette – vom Bergbau in Australien über die Verarbeitung in Malaysia bis zur Magnet-Fertigung. Ein strategischer Schachzug, der die Margen deutlich erhöhen dürfte.

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Geopolitik als Markttreiber

Die Abhängigkeit des Westens von China könnte kaum größer sein: Über 90 Prozent der weltweiten Verarbeitung Seltener Erden kontrolliert Peking. Immer wieder nutzt China diese Position als geopolitische Waffe – Exportbeschränkungen inklusive. Zwar wurden Anfang 2025 einige Kontrollen nach diplomatischen Gesprächen zwischen den USA und China temporär ausgesetzt, doch Lizenzpflichten bleiben bestehen.

Für Lynas ist diese Konstellation ein Glücksfall. Regierungen in den USA, Japan und Europa drängen auf diversifizierte Lieferketten und sind bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. CEO Lacaze deutete an, dass Verhandlungen über langfristige Lieferverträge und mögliche Preisgarantien – ähnlich wie bei anderen strategischen Rohstoffen – laufen.

Finanzielle Stärke trifft auf volatile Märkte

Mit über 800 Millionen australischen Dollar Cash in der Bilanz verfügt Lynas über genügend Feuerkraft für die ambitionierte Expansion. Die operative Cashflow-Verbesserung auf 55 Millionen Dollar im Quartal zeigt zudem, dass das Geschäftsmodell zunehmend profitabel wird.

Dennoch bleibt die Aktie volatil – geopolitische Spannungen, Preisschwankungen und die Abhängigkeit von wenigen Großkunden sorgen für Unsicherheit. Das Management rechnet mit weiterem Nachfragewachstum im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich, getrieben durch E-Mobilität, erneuerbare Energien und Rüstungsanwendungen.

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