LVMH Aktie: Arnault kauft sich Einfluss

Bernard Arnault sammelt nicht nur Luxusmarken – jetzt schnappt sich der reichste Mann Frankreichs auch die Meinungsmacht. LVMH übernimmt das renommierte Wirtschaftsmagazin Challenges komplett, nachdem der Konzern bereits 40 Prozent hielt. Doch ausgerechnet dieses Magazin führt die Liste der reichsten Franzosen, in der Arnault gerade vom Thron gestoßen wurde. Zufall oder Kalkül?
Medienimperium wächst rasant
Die Übernahme von Challenges ist nur der jüngste Baustein in Arnaults Medien-Offensive. LVMH kontrolliert bereits Les Echos-Le Parisien, Radio Classique und kaufte erst dieses Jahr die liberale Tageszeitung L'Opinion sowie die Finanzwebsite L'Agefi dazu. Aus dem Luxuskonzern wird systematisch ein Meinungskonzern.
Die wichtigsten Fakten zur Challenges-Übernahme:
• Transaktionsabschluss für Anfang 2026 geplant
• LVMH hielt bereits 40 Prozent, strebt Vollübernahme an
• Magazin verkaufte 2024 über 140.000 Exemplare pro Ausgabe
• Deal umfasst auch "Sciences et Avenir"
Claude Perdriel, der 98-jährige Verleger, übergibt nach fast 40 Jahren die Kontrolle. "Das Wichtigste ist, dass das Magazin in guten Händen ist", erklärte er – doch die Journalisten sehen das anders.
Brisante Rangliste sorgt für Spannung
Pikant wird die Sache durch eine Details: Challenges veröffentlicht jährlich die Liste der reichsten Franzosen. Arnault stand dort seit 2017 auf Platz eins – bis er 2025 von den Hermès-Erben überholt wurde. Nun gehört ihm das Magazin, das über seinen Absturz berichtete.
Die Redaktion warnte bereits vor der Übernahme: Sie fordert den künftigen Besitzer auf, die "redaktionelle Unabhängigkeit" zu bewahren und die Reichenliste weiterhin zu veröffentlichen. Wird Arnault sich selbst wieder an die Spitze schreiben lassen?
Aktie unter Druck trotz Expansion
An der Börse zeigt sich LVMH wenig beeindruckt von der Medien-Expansion. Die Aktie bewegt sich aktuell um die 510-Euro-Marke und liegt damit über 30 Prozent unter dem Jahreshoch von 757 Euro. Trotz der diversifizierten Ausrichtung kämpft der Titel mit den Unsicherheiten im Luxussegment.
Die Ratingagentur Moody's bestätigte zwar das Aa3-Rating mit stabilem Ausblick, doch die Anleger bleiben skeptisch. Die Medienakquisitionen mögen strategisch sinnvoll sein – kurzfristig bringen sie aber keine Kursimpulse.
Meinungsmacht als neues Luxusgut?
Für Arnault ist die Challenges-Übernahme mehr als nur Diversifizierung. Mit seinem wachsenden Medienimperium sichert er sich Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung in Frankreich – eine Macht, die unbezahlbar ist. Kritiker warnen bereits vor einer zu starken Konzentration von Medienmacht in den Händen des Milliardärs.
Die Luxusgüter-Dominanz mit Louis Vuitton, Dior und Co. war nur der Anfang. Jetzt kontrolliert Arnault auch, wer über ihn schreibt.
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