Der französische Luxusriese steht plötzlich im Zentrum eines Übernahme-Szenarios, das viele nicht auf dem Radar hatten. Giorgio Armanis Testament enthüllt einen detaillierten Plan für den schrittweisen Verkauf des italienischen Modehauses - und LVMH führt die Liste der bevorzugten Käufer an.

Das Armani-Erbe wird aufgeteilt

Der am 4. September verstorbene Modeschöpfer hat in seinem Willen präzise Anweisungen hinterlassen: Binnen 18 Monaten sollen die Erben zunächst 15 Prozent der Anteile veräußern. Zwischen drei und fünf Jahren nach seinem Tod sollen weitere 30 bis maximal 54,9 Prozent folgen. Alternativ käme ein Börsengang in Frage.

Die Fondazione Giorgio Armani übernimmt zusammen mit Armanis Geschäfts- und Lebenspartner Pantaleo Dell'Orco 70 Prozent der Stimmrechte. Dell'Orco erhält dabei 40 Prozent, die Stiftung 30 Prozent. Nichte Silvana Armani und Neffe Andrea Camerana bekommen je 15 Prozent.

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LVMH steht ganz oben auf der Wunschliste

Besonders brisant: Als bevorzugte Käufer nennt das Testament explizit LVMH, aber auch L'Oréal, EssilorLuxottica oder andere Konzerne von "gleichem Rang". Diese direkte Erwähnung des Bernard Arnault-Imperiums überrascht, da Armani jahrzehntelang jeden Verkauf oder Börsengang ablehnte.

Der italienische Designer hatte bereits 2021 einen Vorstoß von John Elkann, dem Erben der Agnelli-Familie, zurückgewiesen. Auch Gucci war einst interessiert, als Maurizio Gucci noch das Unternehmen führte.

Was bedeutet das für LVMH?

Giorgio Armani erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro - bei allerdings schrumpfenden Gewinnen inmitten der Luxuskrise. Für LVMH wäre eine Übernahme strategisch wertvoll: Das italienische Modehaus würde das Portfolio um eine weitere Prestige-Marke erweitern.

Die LVMH-Aktie reagierte zunächst verhalten und gab im Pariser Handel 0,34 Prozent auf 485,70 Euro ab. Auch die Konkurrenten L'Oréal (-0,92 Prozent auf 380,3 Euro) und EssilorLuxottica (-1,05 Prozent auf 263,8 Euro) verloren an Boden.

Strategische Weichenstellung steht bevor

Ob LVMH tatsächlich zuschlägt, bleibt offen. Die 18-Monats-Frist setzt die Stiftung unter Handlungsdruck. Für Bernard Arnaults Konzern könnte sich eine historische Gelegenheit auftun, eine der letzten großen unabhängigen Luxusmarken zu übernehmen - genau das, was der verstorbene Giorgio Armani zeit seines Lebens verhindert hatte.

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