Zwei Boeing 747-8i gehen an das US-Militär – und das ist nur eine von mehreren strategischen Weichenstellungen, die der Kranich-Konzern gerade vornimmt. Während die Lufthansa ihre Großraumflotte bereinigt, justiert das Management gleichzeitig den kompletten Langstreckenplan für 2026 neu. Im Fokus: Profitabilität und ein klarer Schwenk Richtung USA.

US Air Force als ungewöhnlicher Käufer

Die US Air Force übernimmt zwei Boeing 747-8i aus der Lufthansa-Flotte. Die Maschinen sind für Trainingszwecke der Streitkräfte bestimmt. Für den Konzern bedeutet der Deal eine unmittelbare Flottenbereinigung – und den Ausstieg aus Kapazitäten, die im Passagiergeschäft keine Priorität mehr haben.

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Die wichtigsten Eckpunkte:

  • Verkauf von zwei Boeing 747-8i an die US Air Force
  • Langstreckenplan Sommer 2026 wird neu konfiguriert
  • Strategische Priorität: US-Wachstum und Premium-Produkt "Allegris"
  • Operative Ausfälle am 20.12. bei CityLine in München und Frankfurt

Der Verkauf generiert Liquidität und senkt die Fixkosten. Vierstrahlige Großraumflugzeuge wie die 747-8i sind im heutigen Marktumfeld wirtschaftlich eine Belastung. Die Entscheidung, sie abzustoßen, passt ins Bild einer Flotte, die auf Effizienz getrimmt wird.

Turnaround 2026: Fokus auf Transatlantik

Parallel zum Asset-Verkauf läuft die Neuausrichtung des Langstreckengeschäfts. Der Sommerflugplan 2026 wurde überarbeitet – Teil des "Turnaround-Plan 2026", mit dem die Profitabilität der Kernmarke wiederhergestellt werden soll.

Die Stoßrichtung ist eindeutig: mehr Kapazität in Richtung USA, wo die Nachfrage hoch und die Margen attraktiv sind. Gleichzeitig soll die neue Premiumklasse "Allegris" zum Margen-Treiber werden. Der Transatlantik-Verkehr gilt traditionell als einer der lukrativsten Sektoren für europäische Netzwerk-Airlines.

Operative Störungen belasten Wochenende

Während die langfristige Strategie Kontur annimmt, gibt es operative Reibungsverluste. Am Samstag fielen mehrere Flüge der Tochter Lufthansa CityLine aus – betroffen waren die Drehkreuze München, Frankfurt und Hamburg. Punktuelle Ausfälle im Winterflugplan sind nicht ungewöhnlich, doch die Häufung zeigt die Fragilität der Abläufe in der europäischen Luftfahrt.

Für die Aktie entscheidend: Solche Unregelmäßigkeiten dürfen nicht zu strukturellen Kostenbelastungen werden. Der Konzern steht ohnehin unter Druck, die operative Zuverlässigkeit zu verbessern – jede weitere Schwachstelle belastet das Vertrauen der Investoren.

Abhängigkeit von Flugzeugherstellern bleibt Risikofaktor

Die Planungssicherheit wird durch externe Faktoren erschwert. Airbus musste sein Auslieferungsziel für 2025 von 820 auf rund 790 Maschinen senken – Qualitätsprobleme beim A320 sind der Grund. Boeing kämpft parallel um Ausnahmegenehmigungen für den Frachter 777F.

Diese Verzögerungen zwingen die Lufthansa, Bestandsgerät länger zu nutzen oder – wie bei den 747-8i – opportunistisch zu verkaufen. Die Fähigkeit des Managements, flexibel auf Lieferengpässe zu reagieren, bleibt der Schlüssel für die weitere Kursentwicklung. Die Aktie notiert nach einem Plus von rund 39 Prozent seit Jahresbeginn weiterhin deutlich über ihrem 200-Tage-Durchschnitt. Der Titel bleibt in einer Phase intensiver Restrukturierung – jede Nachricht zur Flottenpolitik hat direkten Einfluss auf die Bewertung.

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