Der Rüstungskonzern Lockheed Martin steht vor seinem wohl größten Vertrauensproblem seit Jahren. Eine Sammelklage wirft dem Unternehmen vor, Investoren über die wahre finanzielle Lage seiner wichtigsten Geschäftsbereiche getäuscht zu haben. Während institutionelle Anleger bereits die Flucht antreten, stellt sich die Frage: Wie tief reichen die Probleme wirklich?

Schwere Vorwürfe gegen den Konzern

Die Klage hat es in sich: Lockheed Martin soll systematisch Schwächen in den internen Kontrollsystemen verschleiert und die eigene Fähigkeit zur Erfüllung von Verträgen übertrieben dargestellt haben. Die Dimension der Probleme wurde erst durch eine Serie von Verlustmeldungen offenbar – allein die Bereiche Aeronautics und Rotary and Mission Systems verbuchten zusammen 1,52 Milliarden Dollar Verluste vor Steuern im Juli.

Diese Enthüllungen ließen den Aktienkurs prompt einbrechen und warfen fundamentale Fragen zum Risikomanagement des Konzerns auf.

Institutionelle Investoren kehren Lockheed den Rücken

Die Reaktion der Großanleger ist eindeutig: Betterment LLC reduzierte seine Position um massive 60,4 Prozent im ersten Quartal, DRW Securities LLC sogar um 56,2 Prozent. Solche drastischen Verkäufe institutioneller Investoren sind oft ein Indikator für schwindendes Vertrauen in die kurzfristigen Aussichten einer Aktie.

Auch die Analysten zeigen sich vorsichtig: Die Bank of America senkte ihr Kursziel von 495 auf 480 Dollar. Der Konsens unter den Experten lautet derzeit "Hold" – ein defensives Signal in turbulenten Zeiten.

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Dividende als Hoffnungsschimmer?

Trotz der Wirren hält Lockheed Martin an seiner Dividendenpolitik fest. Für Aktionäre, die bis heute im Besitz der Papiere sind, gibt es 3,30 Dollar je Aktie – Zahlung erfolgt am 26. September. Für einkommensorientierte Anleger bleibt dies ein wichtiger Baustein, auch wenn die jüngsten Quartalsumsätze von 18,16 Milliarden Dollar unter den Erwartungen von 18,59 Milliarden lagen.

Die Frage bleibt: Kann die solide Dividendenrendite die aktuellen Unsicherheiten rund um Governance und operative Herausforderungen kompensieren?

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