Leonardo Aktie: Satelliten-Drama!

Während ein milliardenschweres Satelliten-Projekt ins Stocken gerät, zeigt der Rüstungskonzern wo seine eigentliche Stärke liegt. Wird Leonardo zum Opfer europäischer Verhandlungsunfähigkeit - oder beweist das Unternehmen gerade, warum es auch ohne große Allianzen erfolgreich sein kann?

Europas Satelliten-Traum geplatzt

Die Verhandlungen zwischen Leonardo, Airbus und Thales über eine neue europäische Satelliten-Allianz stecken fest. Der Streitpunkt: die Verteilung der Arbeitsanteile zwischen den Partnern. Thales und Leonardo, die bereits gemeinsam Thales Alenia Space betreiben, fordern mehr Zeit für eine gerechtere Aufteilung. Was als europäische Antwort auf internationale Konkurrenz geplant war, entwickelt sich zum diplomatischen Minenfeld. Ein endgültiger Deal lässt noch wochenlang auf sich warten.

Rüstungsgeschäft läuft weiter

Während die Satelliten-Verhandlungen stocken, zeigt Leonardo im Kerngeschäft Flagge. Die Produktion des neuen Lionfish-30-Marineturms läuft bereits auf Hochtouren. Die ersten Einheiten sind für die italienische Marine bestimmt, doch das System findet auch international reißenden Absatz. Bestellungen aus Nordafrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten beweisen: Das Rüstungsgeschäft brummt auch ohne große Allianzen.

Tochter DRS im Fokus

Aktuell richten Anleger ihren Blick auch auf die US-Tochter Leonardo DRS. Nach Insider-Verkäufen in den vergangenen Wochen steht am 29. Oktober der Quartalszahlen-Call an. Die Entwicklung der amerikanischen Sparte könnte entscheidend sein, um das Gesamtbild des Konzerns zu komplettieren.

Die Aktie, die seit Jahresanfang mehr als 110% zugelegt hat, zeigt sich nach der jüngsten Haussephase aktuell konsolidierend. Die entscheidende Frage: Kann Leonardo seine operative Stärke ausspielen, während die große europäische Vision vorerst auf Eis liegt?