Landis+Gyr Aktie: Strategische Wende mit Risiken
Landis+Gyr steht an einem Wendepunkt. Während der Smart-Metering-Spezialist mit einem Umsatzrückgang und Verlusten kämpft, setzt er alles auf eine Neuausrichtung – mit ungewissem Ausgang.
Frontaler Schlag für die Bilanz
Das Geschäftsjahr 2024/25 endete für Landis+Gyr mit deutlichen Rückschlägen:
- Umsatzrückgang um 11% auf 1,73 Mrd. US-Dollar
- Verlust durch Wertberichtigungen und Goodwill-Abschreibungen
- Hauptgründe: Einmalige Vorjahreseffekte, Zölle und Lieferengpässe
Doch war der Abschwung nur eine Delle – oder Symptom tieferer Probleme?
Radikaler Strategiewechsel: Alles auf Amerika
Landis+Gyr zieht Konsequenzen aus den enttäuschenden Zahlen. Das Unternehmen vollzieht eine drastische Wende:
- Fokussierung auf den US-Markt mit geplanter Börsennotierung ab 2026
- Prüfung des Verkaufs des EMEA-Geschäfts (Europa, Naher Osten, Afrika)
- Ausstieg aus dem EV-Charging-Geschäft in Europa nach Verlustprognosen
Die Botschaft ist klar: Der Konzern will sich von belastenden Geschäftsfeldern trennen und Ressourcen auf die profitablen Kernmärkte konzentrieren. Doch wie nachhaltig ist dieser Kurs?
Lichtblick: Rekord-Auftragsbestand trotz Turbulenzen
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten zeigt der Auftragseingang erstaunliche Resilienz:
- Auftragsbestand bei 4,6 Mrd. US-Dollar – ein neuer Höchststand
- Potenzial für künftige Umsatzsprünge, sofern die Projekte profitabel umgesetzt werden
Dividendenkürzung als notwendiges Übel
Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis schlägt die Führung eine Dividendenreduktion auf CHF 1.15 pro Aktie vor. Ein klarer Hinweis darauf, dass Liquidität für die Transformation priorisiert wird.
Die entscheidende Frage bleibt: Kann Landis+Gyr mit seiner radikalen Neuausrichtung die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen – oder handelt es sich um einen verzweifelten Akt der Schadensbegrenzung? Der US-Börsengang 2026 wird zum Lackmustest für die neue Strategie.