Überwiegende Mehrheit der 12.000 Buslenker:innen hat sich für Kampfmaßnahmen für bessere Arbeitsbedingungen in der Branche ausgesprochen

Seit zwei Jahren werden von der Gewerkschaft mit den Arbeitgebern intensive Gespräche über verbesserte Arbeitsbedingungen für die 12.000 Lenker:innen bei den privaten Autobusbetrieben geführt, um dem von den Unternehmen selbstverschuldeten Personalnotstand entgegenzuwirken, so die zuständigen Gewerkschaften vida und GPF (Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten). Nach drei Verhandlungsrunden erwarten die Arbeitgeber immer noch, dass sich die Lenker:inen Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen selbst finanzieren. Die Arbeitgeber müssen mit einem besseren Angebot an den Verhandlungstisch zurückkehren. Es ist jetzt Zeit, echte Lösungen zu vereinbaren, appellieren die Gewerkschaften im Hinblick auf die 4. KV-Verhandlungsrunde am 17.2.2025 an den Sozialpartner Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Von 30.1. bis 5.2.2025 haben die Buslenker:innen österreichweite Betriebsversammlungen abgehalten. Am Rande der Versammlungen und in Onlineumfragen haben sich die Beschäftigten mit überwiegender Mehrheit für gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik ausgesprochen und damit ein eindeutiges Zeichen gesetzt. Für den Fall, dass die Arbeitgeber erneut eine Mogelpackung auf den Verhandlungstisch legen, haben vida und GPF heute, Montag, die Streikfreigabe beim ÖGB beantragt. Im Falle eines Scheiterns der KV-Verhandlungen, finden erste Warnstreiks bereits am 20.2.2025 statt.

Bestätigt in ihren Forderungen für die Lenker:innen sehen sich die Gewerkschaften auch durch die Studienergebnisse einer Befragung der Universität Wien mit dem Titel „Buslenker:innen am Limit“. Das Buslenken macht Freude, aber die Rahmenbedingungen bei dieser Arbeit stimmen nicht. Vielfach arbeiten die Lenker:innen an der Grenze ihrer Belastung und auch darüber hinaus, lautet ein zentrales Studienergebnis. Auf die in der Studie etwa gestellte Frage „Welche Aspekte beschreiben Ihre Arbeit?“ antworteten fast 83 Prozent mit „Große Verantwortung“ gefolgt von „Stress“ (45,9 Prozent), „Gesundheitliche Belastung“ (38,3 Prozent) und „Überlastung“ (22,2 Prozent). Wenig Planbarkeit und schwierige Vereinbarkeit bei der Diensteinteilung machen den Beruf aktuell wenig attraktiv.