Der Pharma-Riese Johnson & Johnson steckt in der Klemme. Während institutionelle Investoren ihre Positionen reduzieren, lasten weiterhin Tausende von Klagen wegen Talkum-haltiger Produkte auf dem Unternehmen. Gleichzeitig droht dem Blockbuster-Medikament Stelara Konkurrenz durch günstigere Biosimilar-Präparate. Steht der Gesundheitskonzern vor einer längeren Schwächephase?

Institutionelle Anleger ziehen sich zurück

Die jüngsten Portfolioumschichtungen sprechen eine klare Sprache: Palisade Capital Management LP hat seine Johnson & Johnson-Position um 7,3 Prozent reduziert. Auch Conning Inc. meldete eine Verringerung seiner Beteiligung. Obwohl institutionelle Investoren weiterhin rund 70 Prozent der Aktien halten, signalisieren diese Verkäufe eine wachsende Skepsis gegenüber der kurzfristigen Entwicklung des Konzerns.

Analysten gespalten

Das Meinungsbild der Experten zeigt die Unsicherheit am Markt. Während die Konsensempfehlung noch bei "Moderate Buy" liegt, überwiegen die vorsichtigen Stimmen: Elf Analysten vergeben ein "Hold"-Rating, nur sieben empfehlen den Kauf. J.P. Morgan bestätigte kürzlich seine neutrale Einstufung und verwies auf zwei zentrale Risikofaktoren: den erwarteten Umsatzrückgang bei Stelara durch Biosimilar-Konkurrenz und die anhaltenden Rechtsstreitigkeiten.

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Talkum-Klagen eskalieren

Die größte Belastung bleibt die Talkum-Problematik. Mehr als 63.000 Klagen sind mittlerweile anhängig – Tendenz steigend. Ein Gericht ordnete kürzlich eine Mediation an, um die massive Sammelklage zu bearbeiten. Zudem wurde der erste Präzedenzfall für eine Verhandlung ausgewählt, was eine neue Phase in diesem jahrelangen Rechtsstreit einläutet. Diese Altlasten stellen sowohl ein erhebliches Finanzrisiko als auch eine Reputationsbelastung dar, die Investoren weiterhin nervös macht.

Die Kombination aus operativen Herausforderungen und rechtlichen Unsicherheiten dürfte Johnson & Johnson noch länger beschäftigen. Anleger warten auf klare Signale, wie das Unternehmen diese Hürden überwinden will.

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