Der iShares MSCI World ETF spiegelt die Entwicklung der globalen Aktienmärkte wider. Doch ein genauer Blick hinter die Kulissen offenbart eine massive Schlagseite: US-Technologiewerte, allen voran Nvidia und Microsoft, dominieren das Geschehen und treiben die Performance. Welche Chancen und Risiken birgt diese Konzentration für Anleger in einem Umfeld sich wandelnder Wirtschaftsbedingungen?

Tech-Hausse als zweischneidiges Schwert

Die anhaltende Stärke des Technologiesektors, befeuert durch massive Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI), verleiht dem Index Flügel. Gleichzeitig sorgen unterschiedliche Inflationsraten und Zinsentscheidungen der Notenbanken in Nordamerika, Europa und Asien für tektonische Verschiebungen im Finanzgefüge.Investoren navigieren in einem Umfeld vorsichtigen Optimismus. Während KI-getriebenes Wachstum bestimmten Aktien Auftrieb verleiht, prägen Zentralbankpolitiken und geopolitische Entwicklungen das breitere Marktgeschehen. MSCI World ETFs sind positioniert, um die Wertentwicklung dieser etablierten Märkte abzubilden und spiegeln eine Mischung aus Wachstums- und Substanzwerten wider.

Das Schwergewicht: iShares Core MSCI World ETF unter der Lupe

Im Fokus dieser Analyse steht der iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) (SWDA), ein Gigant unter den Welt-ETFs mit einem verwalteten Vermögen von rund 90,46 Milliarden Euro und einer Kostenquote von 0,20 %. Die Replikation des zugrundeliegenden MSCI World Index erfolgt physisch mittels optimiertem Sampling, Erträge werden thesauriert.

Big Tech gibt den Ton an: Die Top-Positionen

Die zehn größten Positionen des iShares Core MSCI World UCITS ETF verdeutlichen die Schlagkraft des US-Technologiesektors. Diese Werte haben einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Nettoinventarwerts (NAV) des ETFs. Die jüngsten starken Kursgewinne bei Titeln wie Nvidia und Microsoft waren Schlüssel für die positive Performance.Stand Anfang Juni 2025 ergibt sich folgendes Bild der Top-Holdings:

  • Nvidia Corp (4,48 %): Der KI-Überflieger schoss allein im letzten Monat um beeindruckende 25,57 % nach oben.
  • Microsoft Corp (4,43 %): Verzeichnete ein Plus von rund 8,21 % im Vormonat; seit Jahresbeginn sind es etwa 11,38 %.
  • Apple Inc (4,09 %): Legte im Monatsvergleich um rund 1,79 % zu.
  • Amazon.com Inc (2,65 %): Konnte im vergangenen Monat einen Zuwachs von circa 8,28 % verbuchen.
  • Meta Platforms Inc Class A (1,91 %): Verzeichnete einen kräftigen Anstieg zwischen 17,63 % und 18,66 % im letzten Monat.
  • Alphabet Inc Class A & C (zusammen ca. 3-4 %): Beide Aktienklassen stiegen im vergangenen Monat um rund 5,06 %.
  • Eli Lilly & Co (ca. 1,0-1,5 %): Verlor im Monatsvergleich leicht zwischen 1,44 % und 1,60 %.Broadcom Inc und JPMorgan Chase & Co komplettieren üblicherweise die Top 10.

Klumpenrisiko USA: Ein genauerer Blick auf die Allokation

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Die Top-10-Positionen machen oft über 20-25 % des ETFs aus. Dies unterstreicht das Konzentrationsrisiko, insbesondere gegenüber den genannten US-Technologiewerten. Deren individuelle Volatilität kann den Gesamtwert des ETFs somit erheblich beeinflussen.Auch die geografische und sektorale Verteilung zeigt eine klare Tendenz:

  • Geografisch: Die Vereinigten Staaten dominieren mit einem Anteil von über 65-70 %, gefolgt von Japan (rund 5-7 %) und dem Vereinigten Königreich (rund 3-4 %).
  • Sektoral: Die Informationstechnologie ist mit über 20-25 % der größte Sektor. Dahinter folgen Finanzwerte (rund 15-17 %), das Gesundheitswesen (rund 10-12 %) sowie Industrie und Nicht-Basiskonsumgüter (jeweils rund 10-11 %).

Performance-Check: Was Anleger erwarten können

Der iShares Core MSCI World UCITS ETF (SWDA) zeigt eine Performance, die eng an der Entwicklung der globalen Aktienmärkte der Industrieländer ausgerichtet ist. Kann der ETF die hohen Erwartungen erfüllen?Die jüngsten Kennzahlen (Stand Anfang Juni 2025) deuten darauf hin:

  • Letzte Woche: ca. +0,15 %
  • Letzter Monat: ca. +4,99 % bis +5,19 %
  • Letzte 3 Monate: ca. +5,95 %
  • Seit Jahresbeginn (YTD): ca. +5,84 % (NAV Gesamtrendite in USD per 3. Juni 2025)

ETFs wie der SWDA sind in der Regel hochliquide. Hohe tägliche Handelsvolumina an Börsen wie der London Stock Exchange sorgen für enge Geld-Brief-Spannen. Jüngste Daten zu den Mittelflüssen (1 Jahr) für den SWDA deuten auf erhebliche Nettozuflüsse von rund 16,90 Milliarden Euro hin.Die Tracking Differenz zum MSCI World Index, also die Abweichung der ETF-Performance vom Index inklusive Kosten, ist historisch sehr gering. Analysen deuten auf eine durchschnittliche jährliche Abweichung von etwa 0,04 % seit 2010 hin. Dies bedeutet, dass der ETF dank Optimierungsstrategien wie Wertpapierleihe und effizienter Replikation die für den Anleger impliziten Kosten zeitweise sogar überkompensieren konnte. Der ETF handelt typischerweise nahe an seinem Nettoinventarwert (NAV), wobei geringfügige tägliche Abweichungen, beispielsweise ein Abschlag von -0,4 % oder ein Aufschlag von 0,43 %, als normal gelten.

Wer macht das Rennen? Die Konkurrenz im Blick

Doch wie schlägt sich der iShares-ETF im Vergleich zur Konkurrenz? Der Markt für MSCI World ETFs ist kompetitiv. Neben dem iShares-Produkt buhlen auch andere Anbieter um die Gunst der Anleger.Zu den prominenten Mitbewerbern gehören unter anderem:

  • Xtrackers MSCI World UCITS ETF (z.B. XDWL, XDWD)
  • Amundi MSCI World UCITS ETF (z.B. CW8, PRAW), wobei Amundi nach der Integration von Lyxor auch deren Core MSCI World ETF (früher LCWL) im Portfolio führt.

Diese ETFs unterscheiden sich in Aspekten wie Kostenquote (TER), Replikationsmethode und Fondsvolumen, zielen aber alle darauf ab, den MSCI World Index möglichst präzise abzubilden.

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