IREN Aktie: Vernünftiger Optimismus
IREN steht im Zentrum eines Spannungsfelds: Auf der einen Seite skeptische Stimmen nach einem frischen Downgrade, auf der anderen ein weiterhin optimistischer KI-Infrastruktur-Markt. Der jüngste Handelstag zeigte, wie empfindlich der Titel auf solche Signale reagiert – und wie stark gleichzeitig der Rückenwind aus dem Sektor wirkt. Im Kern geht es darum, ob die ambitionierte Transformation vom Bitcoin-Miner zum KI-Infrastruktur-Anbieter den hohen Erwartungen gerecht werden kann.
Downgrade prallt auf Sektor-Rally
Auslöser der jüngsten Schwankungen war am Dienstag eine Abstufung durch Wall Street Zen von „Hold“ auf „Sell“. Noch vor Börsenstart sorgte diese negative Einstufung für spürbaren Verkaufsdruck und einen deutlichen Kursrutsch zur Eröffnung. Der Markt nahm damit zunächst klar die skeptische Analystenstimme auf.
Im Tagesverlauf drehte die Stimmung jedoch. Starke Quartalszahlen von Micron Technology befeuerten die Risikobereitschaft im gesamten KI- und Infrastruktur-Universum. Davon profitierte auch IREN: Die Aktie machte die frühen Verluste wieder wett und ging letztlich leicht im Plus aus dem Handel. Inhaltlich war die Botschaft klar: Sektor-Stimmung und KI-Fantasie können einzelne negative Ratings zumindest kurzfristig überlagern.
Der Blick auf die aktuelle Kurslage unterstreicht die Spannbreite: Gestern schloss die Aktie bei 35,68 Euro. Auf Wochensicht steht damit ein deutlicher Anstieg von gut 24 %, gleichzeitig liegt der Titel aber rund 46 % unter dem 52‑Wochen-Hoch – ein klares Signal für hohe Volatilität und eine noch offene Neubewertung.
Analystenkonsens bleibt positiv
Trotz des frischen „Sell“-Ratings zeigt das Gesamtbild der Analystenabdeckung ein anderes Bild. Per 24. Dezember liegt der übergeordnete Konsens bei „Moderate Buy“. Dahinter stehen 12 Kaufempfehlungen, 5 Halteempfehlungen und nur 2 Verkaufsempfehlungen.
Der durchschnittliche Zielkurs von rund 67,64 US‑Dollar impliziert aus Sicht der meisten Häuser ein spürbares Aufwärtspotenzial gegenüber Kursen im Bereich der niedrigen 40‑Dollar-Marke, von denen der US-Handel zuletzt ausging. Institutionelle Analysten bewerten die Aktie damit deutlich stärker über die mittelfristigen Wachstumsaussichten als über eine einzelne Abstufung.
Gleichzeitig spiegelt die hohe annualisierte 30‑Tage-Volatilität von knapp 100 % sowie ein RSI um 51,2, der weder Überkauft- noch Überverkauft-Signale sendet, die derzeitige Unsicherheit wider. IREN bleibt ein spekulativer Titel, der stark auf Nachrichten reagiert.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei IREN?
Im Umbau: Von Bitcoin zu KI-Infrastruktur
Die heftigen Schwankungen haben einen klaren Hintergrund: Der Markt ringt um eine angemessene Bewertung für ein Geschäftsmodell im Wandel. Noch stammen 97 % der Erlöse im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 aus dem Bitcoin-Mining. Bewertet wird die Aktie aber zunehmend nach der Rolle als Anbieter von High-Performance-Computing (HPC) und AI-Cloud-Infrastruktur.
Zwei strategische Säulen stehen im Fokus:
- Microsoft-Deal: Ein fünfjähriges Abkommen über 9,7 Mrd. US‑Dollar zur Bereitstellung von AI-Cloud-Infrastruktur. Durch hohe Vorabzahlungen soll der annualisierte Umsatz (ARR) aus AI-Diensten bis Ende 2026 auf 3,4 Mrd. US‑Dollar steigen. Für viele Investoren ist dies der zentrale Anker für die aktuelle KI-Bewertung.
- Infrastrukturknappheit als Preistreiber: Die Branche erhielt zusätzlichen Rückenwind, als Alphabet die Übernahme des erneuerbaren Energie- und Rechenzentrumsentwicklers Intersect Power für 4,75 Mrd. US‑Dollar ankündigte. Diese Transaktion unterstreicht den hohen Wert von energie- und leistungsfähiger Infrastruktur – genau dort ist IREN mit seinen Anlagen positioniert.
Um diese Expansion zu stemmen, fährt das Unternehmen allerdings eine extrem kapitalintensive Strategie. Zuletzt wurden 2,3 Mrd. US‑Dollar über Wandelanleihen und Aktienplatzierungen eingeworben. Das Geld fließt vor allem in die Beschaffung von GPUs – darunter ein Rahmenvertrag mit Dell über 5,8 Mrd. US‑Dollar – sowie in neue Rechenzentren. Diese aggressiven Investitionen erklären, warum die Aktie einen Beta-Faktor von über 4 aufweist und sich deutlich stärker bewegt als der Gesamtmarkt.
Ausblick: Zwischen Short-Quote und Umsetzungsrisiko
Kurzfristig richten Trader den Blick vor allem auf die Marke von 40 US‑Dollar, die am Dienstag als psychologische Unterstützung verteidigt wurde. Hier trifft sich das Spannungsfeld zwischen dem frischen „Sell“-Signal und einem weiterhin überwiegend positiven Analystenkonsens – ein klassisches Umfeld, in dem gute oder schlechte Nachrichten schnell größere Ausschläge auslösen können.
Operativ stehen die nächsten Katalysatoren bereits fest: Entscheidend wird, wie schnell und zuverlässig IREN die GPU-Kapazitäten für den Microsoft-Vertrag ans Netz bringt und ob die Bitcoin-Mining-Erlöse als laufender Cashflow stabil bleiben, während das KI-Geschäft skaliert. Hinzu kommt eine Short-Quote von rund 20 % des Freefloats, die in Kombination mit den hohen Investitionen und der Sektordynamik für anhaltend starke Kursbewegungen in beide Richtungen sorgen kann.
IREN-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue IREN-Analyse vom 24. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten IREN-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für IREN-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
IREN: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








