Verdopplung innerhalb eines Jahres – das verspricht Infineon im KI-Datencenter-Geschäft. 1,5 Milliarden Euro Umsatz sollen allein aus diesem Segment kommen. Die Börse reagierte euphorisch: Plus 12 Prozent an einem einzigen Tag. Doch kann der Halbleiter-Riese diese ambitionierten Ziele wirklich erreichen, während das traditionelle Kerngeschäft mit der Autoindustrie weiter schwächelt?

Das Geschäft läuft – aber nicht überall

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2025 brachte für Infineon gemischte Ergebnisse. Mit 14,7 Milliarden Euro Umsatz lag der Konzern zwar 2 Prozent unter dem Vorjahr, doch das Segment-Ergebnis von 2,6 Milliarden Euro bei einer Marge von 17,5 Prozent zeigt: Die Profitabilität stimmt.

Die Eckdaten des vierten Quartals:
• Umsatz: 3,9 Milliarden Euro (+6% zum Vorquartal)
• Segment-Ergebnis: 717 Millionen Euro
• Segment-Ergebnis-Marge: 18,2 Prozent
• Bereinigter Gewinn je Aktie (Gesamtjahr): 1,39 Euro

Während diese Zahlen solide wirken, steckt die wahre Story in der Verschiebung der Wachstumstreiber.

KI-Datencenter: Vom Nischengeschäft zur Milliarden-Chance

CEO Jochen Hanebeck machte klar, wo die Reise hingeht: "Die globalen Investitionen in die KI-Infrastruktur steigen weiterhin rapide an." Die Zahlen untermauern diese Strategie eindrucksvoll.

2025 verdreifachte sich das KI-Geschäft bereits. Für 2026 plant Infineon nun die nächste Stufe: Rund 1,5 Milliarden Euro Umsatz – etwa 10 Prozent des Gesamtumsatzes – sollen aus KI-Datacentern kommen. Das wäre eine Verdopplung innerhalb nur eines Jahres.

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Noch beeindruckender: Bis Ende des Jahrzehnts könnte der adressierbare Markt für Infineon in diesem Bereich auf 8 bis 12 Milliarden Euro explodieren. Wer jetzt die Weichen stellt, positioniert sich für langfristiges Wachstum.

Die Schattenseite: Automotive bleibt eine Belastung

So strahlend die KI-Perspektiven sind, so düster bleibt die Lage im Automobilsektor – und der macht immerhin die Hälfte von Infineons Geschäft aus. "Viele Kunden gehen vorsichtig vor und erteilen kurzfristige Aufträge", räumte Hanebeck ein.

Die Branche kämpft noch immer mit:
• Überbeständen aus der Corona-Zeit
• Zurückhaltenden Investitionen der Autohersteller
• Schwachem Wachstum in Industrie- und Verbrauchermärkten

Diese Bremsspur spiegelt sich auch in der Prognose wider.

Ausblick 2026: Wachstum trotz Gegenwind?

Für das erste Quartal 2026 erwartet Infineon 3,6 Milliarden Euro Umsatz – unter den Analystenschätzungen von 3,75 Milliarden Euro. Das Management verspricht für das Gesamtjahr dennoch "moderates Wachstum", muss aber Währungseffekte einkalkulieren.

Die weiteren Eckpunkte:
• Bereinigte Bruttomarge: niedriger 40er-Prozentbereich
• Segment-Ergebnis-Marge: hoher Teenager-Prozentbereich
• Geplante Investitionen: rund 2,2 Milliarden Euro

Die Börse belohnte diese Strategie mit dem stärksten Tagesgewinn seit April. Bei einem aktuellen Kurs von 33,86 Euro liegt die Aktie allerdings noch etwa 13 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch.

Kann Infineon die KI-Revolution nutzen, um die Schwäche im Automotive-Geschäft zu kompensieren? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob aus den ambitionierten Zielen Realität wird – oder ob die traditionellen Märkte stärker bremsen als erwartet.

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