Während die deutschen Börsen feiertagsbedingt geschlossen sind, formiert sich im asiatischen Halbleitersektor eine neue Allianz, die Infineons Kerngeschäft unter Druck setzen könnte. Der taiwanische Chip-Designer MediaTek und der japanische Autozulieferer Denso verkündeten heute eine strategische Partnerschaft zur Entwicklung von Automotive-Chips – ein direkter Angriff auf die dominante Position des deutschen Halbleiterherstellers im Automobilbereich.

MediaTek und Denso bündeln Kräfte

Die beiden Unternehmen wollen gemeinsam System-on-Chips für Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und intelligente Cockpits entwickeln. Basis ist MediaTeks "Dimensity AX"-Plattform, kombiniert mit Densos Expertise in der Fahrzeugintegration. Die neuen Chips zielen auf KI-gestützte Wahrnehmung und Sensorfusion ab – exakt jene Wachstumsfelder, in denen auch Infineon mit seiner "Aurix"-Mikrocontroller-Familie aktiv ist.

Besonders brisant: Denso bindet sich für sicherheitskritische Anwendungen (ISO 26262, ASIL-B/D) an einen Consumer-Tech-Konzern. Dies signalisiert einen Strukturwandel in der Branche, bei dem etablierte Auto-Chiphersteller ihre technologischen Vorsprünge schwerer verteidigen können.

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Zusätzlicher Druck durch US-Zölle

Hinzu kommt die geopolitische Komponente. Am Dienstag hatte das US-Handelsbeauftragtenbüro neue Zölle auf chinesische Halbleiter angekündigt. Die Abgaben starten zunächst bei 0 Prozent, steigen aber ab dem 23. Juni 2027 auf ein noch festzulegendes Niveau. Peking kündigte bereits Gegenmaßnahmen an.

Für Infineon, das rund ein Drittel seines Umsatzes in der Region China/Taiwan/Hongkong generiert, erhöht dies die Unsicherheit. Das Unternehmen schloss das Geschäftsjahr 2025 mit einem Umsatz von 14,66 Milliarden Euro ab – im Rahmen der Erwartungen, aber ohne nennenswerte Wachstumsdynamik außerhalb des KI-Sektors.

Was Anleger beachten sollten

Die Infineon-Aktie notierte zum Xetra-Schluss am Dienstag bei 36,72 Euro. Analysten sehen das durchschnittliche Kursziel bei rund 43,67 Euro. Dieses theoretische Aufwärtspotenzial von knapp 19 Prozent könnte jedoch unter Druck geraten, wenn Allianzen wie MediaTek-Denso in den Bewertungsmodellen neu gewichtet werden.

Zum Handelsstart am Montag dürften zwei Faktoren entscheidend sein: Die Reaktion der US-gehandelten Infineon-ADRs (OTCQX: IFNNY) heute gibt erste Hinweise, wie schwer der Markt die neue Konkurrenz bewertet. Zudem könnte eine mögliche Sektor-Rotation aus klassischen Auto-Chipwerten in neue "Auto-Tech"-Player die 36-Euro-Marke testen.

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