Die britische Großbank verzeichnet Kursverluste aufgrund erhöhter Kreditrisikovorsorge in China und schwächerer Handelsleistung, plant jedoch Kostensenkungen und Neuausrichtung.


HSBC Holdings musste am Freitag einen empfindlichen Kursrückgang von knapp 7 Prozent hinnehmen und schloss bei 9,15 Euro. Die britische Großbank steht unter erheblichem Druck, nachdem sie eine überraschende Gewinnwarnung für das erste Quartal 2025 veröffentlicht hat. Die Aktie hat innerhalb des letzten Monats mehr als 23 Prozent an Wert verloren und notiert damit deutlich unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt von 10,60 Euro.


Die Bank gab bekannt, dass die Gewinne im ersten Quartal voraussichtlich um 18 Prozent unter den Markterwartungen liegen werden. Als Hauptgründe nannte das Management gestiegene Rückstellungen für notleidende Kredite in China sowie eine schwächere Performance im Handelsgeschäft. Besonders die Schwierigkeiten im chinesischen Immobiliensektor haben HSBC dazu veranlasst, zusätzliche Kreditrisikovorsorge in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar zu bilden.


Der Finanzdienstleister, der traditionell stark auf asiatische Märkte ausgerichtet ist, sieht sich mit strukturellen Herausforderungen konfrontiert. Während die westlichen Märkte relativ stabil blieben, belastet die anhaltende Krise im chinesischen Immobilienmarkt das Geschäft erheblich. Analysten von JP Morgan haben ihre Gewinnprognosen für das Gesamtjahr 2025 bereits um 8 Prozent gesenkt und erwarten weitere Anpassungen durch andere Marktteilnehmer.


Strategische Neuausrichtung geplant

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HSBC-CEO Georges Makhlouf kündigte als Reaktion auf die aktuellen Herausforderungen eine beschleunigte Umsetzung des Kostensenkungsprogramms an. Die Bank plant, bis Ende 2025 weltweit etwa 12.000 Stellen abzubauen und die jährlichen Betriebskosten um 2,5 Milliarden US-Dollar zu reduzieren. Zudem sollen weniger profitable Geschäftsbereiche verstärkt überprüft und möglicherweise veräußert werden.


Die Dividendenpolitik bleibt vorerst unverändert, wobei die Bank an ihrer Ausschüttungsquote von 50 Prozent festhalten will. Jedoch werden die geplanten Aktienrückkäufe für das zweite Quartal 2025 ausgesetzt, was bei Anlegern zusätzliche Bedenken auslöste. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten liegt der Kurs immer noch mehr als 21 Prozent über seinem Niveau vor einem Jahr und deutlich über dem 52-Wochen-Tief von 7,42 Euro aus dem April 2024.


Das Management betonte in der Mitteilung, dass die Diversifikationsstrategie mit verstärktem Fokus auf Indien, Südostasien und den Nahen Osten nun mit höherer Priorität verfolgt wird. Diese Maßnahme soll die Abhängigkeit vom chinesischen Markt reduzieren und das Wachstum in stabileren Regionen vorantreiben. Gleichzeitig bekräftigte die Bank ihre mittelfristigen Rendite- und Kapitalziele, auch wenn diese nun erst später erreicht werden dürften.


Marktexperten bleiben vorsichtig, aber mehrheitlich nicht fundamental pessimistisch für die langfristigen Aussichten der Bank. Die umfangreiche globale Präsenz und solide Kapitalausstattung mit einer CET1-Quote von 14,8 Prozent sprechen für eine grundsätzlich stabile Position, trotz der aktuellen operativen Herausforderungen in wichtigen Märkten.


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