Die Telemedizin-Branche boomt – doch für Hims & Hers Health wird der Erfolg nun zum zweischneidigen Schwert. Während das Unternehmen mit Rekordwachstum glänzt, droht eine frisch eingereichte Betrugsklage die Erfolgsstory zu trüben. Können die starken Fundamentaldaten die Anleger beruhigen?

Schwere Vorwürfe im Raum

Ein neuer Rechtsstreit belastet die Stimmung: Vor einem US-Bundesgericht wirft eine Sammelklage dem Unternehmen vor, Investoren über seine Partnerschaft mit dem Pharmariesen Novo Nordisk und den Verkauf bestimmter Abnehmpräparate bewusst im Unklaren gelassen zu haben. Die Kläger sprechen von irreführenden Aussagen – ein Vorwurf, der direkt ins Marktvertrauen zielt.

Besonders brisant: Die Zusammenarbeit mit Novo Nordisk wurde bereits im Juni überraschend beendet. Jetzt rücken die Umstände dieser Trennung und die Rolle von Hims & Hers beim Vertrieb des umstrittenen Wirkstoffs Semaglutid ins Zentrum der Ermittlungen.

Institutionelle Anleger ziehen Notbremse

Die großen Marktteilnehmer reagieren bereits. Der Pensionsfonds der Lehrer in Kentucky hat seine Position um satte 43% reduziert – ein klares Signal. Auch andere institutionelle Investoren scheinen ihre Anteile zu überdenken, wie aktuelle SEC-Einreichungen zeigen.

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Dabei steht die Aktie eigentlich für eine Erfolgsgeschichte:

  • Umsatzplus von 111% im Jahresvergleich
  • 38% mehr Abonnenten im ersten Quartal

Doch die rechtlichen Unsicherheiten drohen diese starken Zahlen zu überschatten. Der Markt muss nun abwägen: Handelt es sich bei den Klagen nur um eine vorübergehende Delle – oder offenbaren sie strukturelle Risiken im Geschäftsmodell?

Zerrissen zwischen Chancen und Risiken

Die Entwicklung zeigt das klassische Dilemma eines Wachstumstitels: Fundamentaldaten, die begeistern, gegen regulatorische Fallstricke, die das Vertrauen erschüttern. Nach dem Aus der Novo-Partnerschaft steht nun die gesamte Strategie bei medizinischen Präparaten auf dem Prüfstand.

Für Anleger bleibt es eine Gratwanderung. Die jüngsten Kursgewinne – immerhin fast 100% seit Jahresbeginn – könnten schnell schmelzen, sollte die Klage an Fahrt gewinnen. Andererseits: Sollte das Unternehmen die rechtlichen Hürden meistern, wäre bei diesem Wachstum noch viel Luft nach oben.

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