Die Aktie von Hims & Hers Health steckt in einer tiefen Krise – und das nicht ohne Grund. Der Anbieter von Telemedizin-Dienstleistungen sieht sich mit massiven Betrugsvorwürfen und einem Vertrauensverlust bei Investoren konfrontiert. Doch was steckt wirklich hinter dem jüngsten Absturz?

Klagewelle wegen angeblichem Betrug

Im Zentrum der Turbulenzen steht eine Serie von Sammelklagen wegen mutmaßlichen Wertpapierbetrugs. Mehrere Anwaltskanzleien werfen dem Unternehmen und seinen Führungskräften vor, bewusst irreführende Geschäftspraktiken verschleiert zu haben. Konkret geht es um den Vorwurf, Hims & Hers habe illegale Nachahmerprodukte des beliebten Abnehmmedikaments Wegovy vertrieben – ohne dies gegenüber Anlegern offenzulegen.

Die Vorwürfe wiegen schwer: Nicht nur die Legalität der Geschäftspraktiken steht in Frage, sondern auch die Patientensicherheit. Ein brisanter Mix, der das Vertrauen in das Unternehmen nachhaltig erschüttern könnte.

Bruch mit Novo Nordisk als Wendepunkt

Der eigentliche Dominoeffekt begann am 23. Juni 2025, als der Pharmariese Novo Nordisk die Partnerschaft mit Hims & Hers plötzlich beendete. Der Vorwurf: Verstöße gegen Gesetze zum Vertrieb von zusammengesetzten Medikamenten und Gefährdung der Patientensicherheit. Die Börse reagierte unmittelbar – die Aktie verlor über 34% an einem Tag.

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Dieser Bruch bildet nun den Kern der Sammelklagen, die sich auf den Zeitraum zwischen Ende April und Juni 2025 beziehen. Für viele Anleger kam die Nachricht völlig überraschend, obwohl es möglicherweise Warnsignale gab.

Insider verkaufen, Institutionen flüchten

Besonders brisant: Noch vor der Krise hatten Top-Manager des Unternehmens, darunter CEO und CFO, Aktien im Millionenwert verkauft. Solche Insider-Verkäufe werden von Märkten oft als Alarmsignal gewertet. Gleichzeitig reduzierten große institutionelle Investoren wie Kestra Private Wealth Services LLC ihre Positionen deutlich.

All eyes on August: Am 4. August 2025 stehen die Quartalszahlen an – eine entscheidende Gelegenheit für das Unternehmen, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen und die Auswirkungen der gescheiterten Partnerschaft zu quantifizieren. Bleibt die Aufklärung aus, könnte der Abwärtstrend weiter Fahrt aufnehmen.

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