Hensoldt-Aktie: Short-Investor gibt nach!

Bei der Hensoldt-Aktie gibt es Bewegung an der „Short-Front“. Der Hedgefonds Marshall Wace LLP hat am 1. Dezember 2025 seine Position überraschend von 1,04 % auf 0,98 % reduziert. Doch was treiben diese Leerverkäufer eigentlich? Das Prinzip ist simpel, aber riskant: Sie leihen sich Aktien gegen eine Gebühr, um sie sofort am Markt zu verkaufen. Ihr Ziel ist es, die Papiere später zu einem deutlich niedrigeren Kurs zurückzukaufen und dem Verleiher zurückzugeben. Die Differenz ist ihr Gewinn – sie wetten also gezielt auf den Verfall des Aktienkurses. Dass Marshall Wace diese Wette nun leicht verringert, signalisiert, dass die absolute Überzeugung an einen weiteren ungebremsten Absturz bröckelt.

Die Allianz der Skeptiker

Trotz dieses taktischen Manövers bleibt die Lage angespannt. Mit der Caisse de depot et placement du Quebec (0,62 % Short-Quote) bleibt ein zweiter „Bär“ fest im Sattel. Zusammengenommen halten diese Akteure weiterhin signifikante Wetten gegen Hensoldt. Für Anleger bedeutet das anhaltende Nervosität. Hohe Short-Quoten wirken oft wie ein Deckel auf dem Aktienkurs, bergen aber auch Zündstoff: Sollten positive Nachrichten kommen, müssten sich die Leerverkäufer hastig mit Aktien eindecken, was die Kurse explosiv treiben könnte.

Vorsicht statt Vollgas

Die Anpassung ist typisch für die datengetriebenen Strategien der Hedgefonds. Offenbar schätzt man das Abwärtsrisiko aktuell nicht mehr so akut ein wie noch vor wenigen Tagen. Es ist ein taktischer Teilrückzug: Man nimmt etwas Druck vom Kessel, um Gewinne zu sichern oder Risiken zu minimieren, falls der Markt dreht. Für Beobachter ist dies ein erstes zartes Indiz, dass der schlimmste Pessimismus der Profis seinen Zenit überschritten haben könnte, auch wenn die Skepsis grundsätzlich bleibt.