Hensoldt-Aktie: Short-Attacken!

Die Aktie des deutschen Rüstungstechnologie-Unternehmens Hensoldt gerät massiv unter Druck. Trotz glänzender Fundamentaldaten muss das Papier derzeit einen deutlichen Kursrutsch hinnehmen. Verantwortlich dafür ist eine Gemengelage aus sinkenden Kurszielen prominenter Analysten und dem aktiven Eingreifen von Hedgefonds, die verstärkt auf fallende Kurse wetten (Short-Selling).

Analysten senken den Daumen – Die Bank of America schockt

Ein deutliches Signal sendete die Bank of America, die ihre Einschätzung zur Hensoldt-Aktie von "Kaufen" auf "Neutral" herabstufte und das Kursziel drastisch von 114 Euro auf 77 Euro senkte. Auch andere Researchhäuser zogen nach und reduzierten ihre Erwartungen. Obwohl die Spanne der aktuellen Kursziele immer noch von 65 bis 114 Euro reicht, liegt der Durchschnitt bei etwa 95 Euro – ein Niveau, das dem aktuellen Kurs weit voraus ist und die hohe Unsicherheit widerspiegelt. Die Marktteilnehmer sehen in diesen Revisionen ein Zeichen, dass der Post-Zeitenwende-Hype vorerst abflaut.

Risiko: Träge Bürokratie und hohe Bewertung

Paradoxerweise verfügt Hensoldt über beeindruckende Zahlen: Der Auftragsbestand liegt bei über 7 Milliarden Euro, die Jahresprognose mit einem erwarteten Umsatz zwischen 2,5 und 2,6 Milliarden Euro und einer EBITDA-Marge von 18 Prozent ist bestätigt und die Mittelfristprognose bis 2030 wurde sogar angehoben (Umsatzziel: 6 Mrd. Euro). Doch genau hier liegt die Sorge der Investoren: Trotz des Geldregens aus den Verteidigungsbudgets befürchten Marktteilnehmer mögliche Verzögerungen bei der Auftragsvergabe und Auszahlung staatlicher Großaufträge. Hinzu kommt eine historisch hohe Bewertung der Aktie, die selbst auf Basis der angehobenen Prognosen als sehr ambitioniert gilt.

Die Hedgefonds wittern Morgenluft

Die fallenden Kurse haben auch die spekulativen Investoren angelockt. Die Hedgefonds nutzen die Unsicherheit und die hohen Bewertungen, um Short-Positionen aufzubauen. Sie setzen darauf, dass die Aktie weiter fällt. Dies verstärkt den Abwärtsdruck zusätzlich.