Hensoldt Aktie: Irrweg vorprogrammiert?
Rekord-Auftragsbestand, zweistelliges Umsatzwachstum, volle Auftragsbücher – und trotzdem bricht die Aktie ein. Was ist da los bei Hensoldt? Der Rüstungselektroniker präsentierte beim Capital Markets Day seine Zahlen und Ziele, doch statt Applaus hagelte es Verkaufsorders. Der Titel verlor über 8 Prozent und fiel auf 87,05 Euro. Der Grund: Die Wachstumsprognose für 2026 enttäuscht auf ganzer Linie. Droht jetzt eine längere Durststrecke?
Management enttäuscht mit konservativer 2026-Guidance
Das Problem liegt nicht in der Gegenwart, sondern in der Zukunft. Während Hensoldt operativ stark abliefert, bleibt das Management für 2026 deutlich vorsichtiger als erhofft. Die Diskrepanz ist erheblich:
Die Erwartungslücke im Detail:
- Umsatzwachstum 2026: Nur 10% geplant (Analystenkonsens: ~16%)
- EBITDA-Margenverbesserung: 50 Basispunkte (erwartet: 60 Basispunkte)
- Cash-Conversion: Etwa 40% (Konsens: ~50%)
Morgan Stanley-Analyst Ross Law bringt die Kritik auf den Punkt: Der Wachstumspfad bis 2030 sei zu "backend-loaded" – sprich, die großen Sprünge werden immer weiter nach hinten geschoben. Ohne deutliche Gewinnrevisionen sieht er wenig Potenzial für steigende Kurse. Jefferies-Analystin Chloe Lemarie spricht von "enttäuschenden" Zielen, die 6-7% unter den Erwartungen liegen.
Paradoxe Situation: Starkes Geschäft, schwacher Kurs
Hier wird es interessant: Die operative Realität sieht nämlich deutlich besser aus als der Aktienkurs vermuten lässt. Hensoldt liefert in fast allen Bereichen ab:
- Auftragseingang in den ersten neun Monaten 2025: 2,017 Milliarden Euro (+9%)
- Auftragsbestand auf Rekordniveau: 7,096 Milliarden Euro
- Umsatz 9M 2025: 1,536 Milliarden Euro (+12%)
- Bereinigte EBITDA-Marge: 13,7% (leicht über Vorjahr)
Besonders bemerkenswert: Die Book-to-Bill-Ratio wurde kräftig nach oben korrigiert – von 1,2x auf 1,6x bis 1,9x für 2025. Das bedeutet, dass deutlich mehr Aufträge hereinkommen als Umsatz realisiert wird. Ein klares Signal für künftiges Wachstum.
Langfristziele bleiben ambitioniert – aber wann kommt der Durchbruch?
Für 2030 hält Hensoldt an seinen ehrgeizigen Zielen fest: 6 Milliarden Euro Umsatz bei einer EBITDA-Marge von mindestens 20 Prozent. Ab 2027 soll das Wachstum wieder auf 15-20% jährlich hochschnellen. Das Unternehmen investiert massiv in neue Kapazitäten – eine neue Radarproduktionsanlage soll die Gesamtkapazität bis 2027 mehr als verdreifachen.
Die Frage bleibt: Glauben die Märkte noch daran? Die Aktie kämpft mit einem Abstand von fast 24% zum 52-Wochen-Hoch von 115,10 Euro und notiert auch deutlich unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt. Die Anleger scheinen skeptisch zu sein, ob der Weg zu den 2030-Zielen tatsächlich so gradlinig verläuft wie erhofft.
Das Dilemma für Investoren: Stark wachsende Auftragsbücher und solide operative Performance treffen auf eine konservative Prognose, die Zweifel am Tempo der Entwicklung weckt. Wird Hensoldt die ehrgeizigen Langfristziele erreichen – oder hat das Management die Messlatte bewusst tief gelegt, um später positiv zu überraschen?
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