Hensoldt Aktie: Friedenshoffnung bremst
Der Sensorspezialist aus Taufkirchen liefert operativ ab – ein Millionenvertrag mit Rheinmetall, Fortschritte beim PEGASUS-Programm, neue Strukturen für die Digitalisierung. Doch die Aktie gerät trotzdem unter Druck. Der Grund: Wachsende Hoffnungen auf ein Ende des Ukraine-Kriegs belasten den gesamten europäischen Rüstungssektor.
Die Eckdaten:
- Präsident Zelenskyy verzichtet auf NATO-Mitgliedschaft der Ukraine
- Hensoldt sichert sich Rahmenvertrag mit Rheinmetall im hohen dreistelligen Millionenbereich
- PEGASUS-Aufklärungsflugzeug erreicht Hamburg für Integration
- Aktie verliert binnen eines Monats rund 16 Prozent
Geopolitik schlägt operative Erfolge
Zelenskyys Ankündigung, das langjährige NATO-Ziel gegen alternative Sicherheitsgarantien einzutauschen, hat europäische Verteidigungsaktien am Montag belastet. Die Verhandlungen über ein mögliches Kriegsende werden in Berlin fortgesetzt. Für Anleger bedeutet das: Sinkende Erwartungen an künftige Rüstungsausgaben in Europa.
Hensoldt notiert aktuell bei 69,25 Euro – deutlich unter dem Durchschnittskursziel der Analysten von 96 Euro. Seit dem Jahreshoch bei 115 Euro im Oktober hat der Titel fast 40 Prozent verloren.
Rheinmetall-Deal sichert Pipeline
Trotz der Marktschwäche hat Hensoldt am 12. Dezember einen langfristigen Rahmenvertrag mit Rheinmetall Air Defence unterzeichnet. Gegenstand ist die Lieferung von SPEXER 2000-Radarsystemen für das Skyranger 30 Flugabwehrsystem und die HoWiSM Drohnenabwehr. Die Laufzeit erstreckt sich bis in die 2030er Jahre, das Potenzialvolumen liegt im hohen dreistelligen Millionenbereich.
Die SPEXER-Radarfamilie wird bereits bei der Bundeswehr für Feldlagerschutz und Flugabwehr eingesetzt. Der Vertrag schafft Planungssicherheit und sichert resiliente Lieferketten – unabhängig vom Ausgang der Ukraine-Verhandlungen.
PEGASUS erreicht kritische Phase
Das erste Flugzeug für das PEGASUS-Programm ist in Hamburg gelandet. Die modifizierte Bombardier Global 6000 kam aus Wichita, Kansas. Nun beginnt die Integration des SIGINT-Systems auf Basis von Hensoldts Kalaetron Integral sowie die zivile und militärische Zertifizierung. PEGASUS soll der Bundeswehr modernste luftgestützte Signalaufklärung liefern.
Strategische Neuausrichtung
Ab Januar 2026 wird Sven Heursch als Chief Digital Officer dem Group Executive Committee angehören und direkt an CEO Oliver Dörre berichten. Die Personalie unterstreicht die Bedeutung von Software-Defined Defence als zentralem Element der "North Star"-Unternehmensstrategie. Zusätzlich wurde Hensoldt als deutscher Auftragnehmer für die Integration des Combat Management Systems CMS 330 in Plattformen der Deutschen Marine anerkannt – in Kooperation mit Lockheed Martin Canada.
Der Auftragsbestand lag Ende 2024 bei 6,6 Milliarden Euro, der Umsatz bei 2,24 Milliarden Euro. Die fundamentale Basis bleibt solide, doch kurzfristig dominiert die geopolitische Gemengelage. Am Mittwoch folgen weitere Gespräche in Berlin – für Hensoldt und den Sektor könnte jede Nachricht zum Kurstreiber werden.
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