Hensoldt-Aktie: Das ist es!

Der Handel am Dienstag brachte für Hensoldt-Aktionäre sicher eine Enttäuschung. Das Papier verlor 1,4 % und sank auf 97,70 Euro. Der Sprung über die Marke von 100 Euro blieb aus, obwohl viele Marktteilnehmer auf diesen Moment gewartet hatten. Dies wäre ein Sprung, der zumindest aus Sicht der Trend-Analyse eine größere Aussagekraft und vor allem Sogwirkung hätte. Denn dann fehlten fast hürdenlos nur noch ca. 8 Euro bis zum höchsten Punkt aller Zeiten. Dort läge auch kein Investor mehr im Minus, was den Verkaufsdruck etwas reduzieren würde. Aber: Die Börsen wollten es heute bis dato anders. Auch ohne Nachrichten.

Es waren möglicherweise bei der Hensoldt nur einfache Gewinnmitnahmen

Das Bild der Branche zeigt ein ganz anderes Szenario. Die Rüstungsausgaben steigen, die politische Lage sorgt für immer neue Diskussionen über Verteidigungsfähigkeit. In Deutschland hat die Verabschiedung des Haushalts dafür gesorgt, dass Milliardenbeträge bereitstehen. Hensoldt gehört zu den Unternehmen, die bei Projekten rund um Sensorik und Radar eine Schlüsselrolle spielen könnten.

Gleichzeitig ist das Sentiment, also die Stimmung, an der Börse insgesamt positiv für den Sektor. Andere Rüstungswerte notierten zuletzt auf Allzeithochs oder nur knapp darunter. Der Rücksetzer bei Hensoldt wirkte deshalb eher wie ein kurzer Dämpfer als wie ein Richtungswechsel.

Aus Sicht der technischen Analyse bleibt der Trend ungebrochen. Der Kurs liegt deutlich oberhalb wichtiger langfristiger Linien wie GD100 und GD200. Solche Rückschläge gelten häufig als Verschnaufpause in einem weiter intakten Aufwärtstrend.

Die Märkte richten den Blick deshalb stärker auf kommende Nachrichten. Entscheidend ist, welche Aufträge aus den neuen Verteidigungsetats in den nächsten Monaten tatsächlich vergeben werden. Zudem winken weiterhin 100 Euro als wichtige Hürde.