Die Rüstungselektronik boomt, Europa rüstet auf – und doch zweifeln Analysten am Tempo von Hensoldt. Während der Münchner Konzern mit einem Rekord-Auftragsbestand von 6,9 Milliarden Euro glänzt, warnt ausgerechnet die britische Großbank Barclays vor zu hohen Erwartungen. Der Grund ist paradox: Gerade die langen Projektlaufzeiten, die für Planungssicherheit sorgen sollen, könnten zum Bremsklotz werden. Kann Hensoldt die skeptischen Stimmen widerlegen?

Barclays dämpft die Euphorie

Mit ihrer Ersteinschätzung zur Hensoldt-Aktie sorgte Barclays für Ernüchterung. Die Analysten vergaben lediglich ein "Equal Weight"-Rating und setzten das Kursziel bei 88 Euro an – deutlich unter dem aktuellen Niveau. Ihre Begründung: Trotz der starken Marktposition in Radar und Optronik sowie dem auf das Dreifache angewachsenen Auftragsbestand drohe das Wachstum zu langsam anzulaufen.

Das Problem liegt in der DNA des Geschäfts selbst. Die extrem langen Projektlaufzeiten bei Hensoldt bedeuten zwar Sicherheit, machen aber auch träge. Während Wettbewerber möglicherweise schneller auf die gestiegene Nachfrage reagieren können, muss sich Hensoldt gedulden.

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Hinzu kommen operative Herausforderungen: Die Integration von ESG-Kriterien und zusätzliche Investitionen in Produktionskapazitäten könnten die Margenentwicklung belasten.

Geteilte Expertenmeinungen: Chaos oder Chance?

Die Analystengemeinde zeigt sich gespalten wie selten. Während J.P. Morgan mit einem Kursziel von 120 Euro zum Kauf rät, stufte Citi die Aktie bereits auf "Sell" ab:

  • Optimisten: J.P. Morgan setzt auf "Buy" (120 Euro Kursziel)
  • Neutrale: Jefferies ("Hold", 92 Euro) und Warburg Research ("Hold", 88 Euro) halten sich bedeckt
  • Pessimisten: Citi rät zum Verkauf trotz angehobenen Kursziels von 88 Euro

Diese Bandbreite von 32 Euro zwischen höchstem und niedrigstem Kursziel verdeutlicht die Unsicherheit über die faire Bewertung.

Operative Erfolge gegen Marktskepsis

Dabei sprechen die Zahlen eine andere Sprache. Hensoldt legte einen Traumstart ins Jahr 2025 hin: Der Auftragseingang schoss im ersten Quartal auf 701 Millionen Euro hoch, der Auftragsbestand erreichte 6,9 Milliarden Euro – ein neuer Rekord.

Auch das erste Halbjahr bestätigte den Aufwärtstrend mit einem Umsatzplus auf 944 Millionen Euro. Getrieben wird diese Entwicklung durch die massiv gestiegenen Militärausgaben in Europa nach dem Ukraine-Krieg. Das Unternehmen hält folgerichtig an seiner Jahresprognose fest.

Die Frage bleibt: Können diese operativen Stärken die strukturellen Bedenken der Analysten entkräften und die Aktie aus ihrer aktuellen Seitwärtsbewegung befreien? Bei einer Performance von über 170 Prozent seit Jahresbeginn steht jedenfalls viel auf dem Spiel.

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