Die Auftragsbücher sind prall gefüllt, doch der Aktienkurs kennt derzeit nur eine Richtung: steil bergab. Anleger flüchten in Scharen, obwohl das operative Geschäft des Rüstungselektronik-Spezialisten eigentlich brummt. Verantwortlich für diesen paradoxen Ausverkauf ist eine toxische Mischung aus geopolitischer Angst und einem übermächtigen Konkurrenten, der Hensoldt die Show stiehlt. Handelt es sich hier um eine irrationale Panik oder das Ende der Rüstungs-Rallye?

Die Angst vor dem "Trump-Frieden"

Der Hauptgrund für die aktuelle Talfahrt liegt nicht in den Geschäftszahlen des Unternehmens, sondern in Washington. Die Börse spielt ein Szenario durch, das für Rüstungsunternehmen paradoxerweise zum Risiko wird: Frieden. Spekulationen, dass die kommende US-Administration unter Donald Trump rasche Initiativen zur Beendigung des Ukraine-Konflikts starten könnte, sorgen für massive Verunsicherung.

Marktteilnehmer preisen das Risiko ein, dass sich das Wachstumstempo der weltweiten Rüstungsausgaben schneller verlangsamen könnte als bisher angenommen. Diese veränderte Erwartungshaltung trifft Hensoldt härter als andere Akteure, da Anleger lieber Gewinne mitnehmen, als auf eine unsichere Zukunft zu wetten.

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Rheinmetall erhöht den Druck

Verschärft wird die Lage durch den direkten Vergleich mit dem Branchenprimus. Während Rheinmetall mit extrem ambitionierten Wachstumszielen die Fantasie der Anleger beflügelt, wirkt Hensoldt daneben plötzlich blass. Das Kapital sucht sich immer den Weg der höchsten Rendite, und hier hat der Konkurrent derzeit die besseren Argumente:

  • Wachstumskluft: Rheinmetall stellt bis Ende des Jahrzehnts jährliche Zuwächse von bis zu 30 Prozent in Aussicht, während bei Hensoldt "nur" 14 bis 15 Prozent erwartet werden.
  • Margen-Vorteil: Auch bei der Profitabilität hinkt Hensoldt mit erwarteten 17 bis 19 Prozent EBIT-Marge hinter den über 20 Prozent des Konkurrenten her.
  • Sektor-Rotation: Institutionelle Anleger schichten ihre Portfolios radikal um – raus aus dem "langsamen" Hensoldt-Papier, rein in den aggressiveren Wettbewerber.

Charttechnik: Dammbruch bestätigt

Wie dramatisch der Stimmungsumschwung ist, zeigen die nackten Zahlen. Am Donnerstag schloss die Aktie bei nur noch 75,00 Euro. Damit hat das Papier innerhalb von nur 30 Tagen über 23 Prozent an Wert verloren.

Besonders alarmierend für Techniker ist der Bruch wichtiger Trendindikatoren. Der Kurs notiert mittlerweile deutlich unter dem 200-Tage-Durchschnitt, der bei 84,24 Euro verläuft. Dieser massive Abstand von fast 11 Prozent zur langfristigen Trendlinie signalisiert, dass die Bären das Ruder fest in der Hand haben und eine schnelle Erholung ohne positive externe Impulse unwahrscheinlich ist.

Doch ist dieser Absturz gerechtfertigt? Fundamental meldet Hensoldt weiterhin Rekorde im Auftragsbestand und profitiert von der NATO-Aufrüstung. Der Markt ignoriert diese substanziellen Fakten derzeit jedoch völlig und fokussiert sich rein auf das politische Risiko. Solange die Aktie wichtige Widerstandszonen nicht zurückerobert, bleibt die Lage hochbrisant.

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