Gubra-Aktie: Rekorde und Rückschlag

Die Märkte reagieren gespalten auf die widersprüchlichen Signale aus dem Halbjahresbericht. Während ein Mega-Deal mit AbbVie die Bilanz sprengte, dämpft eine Gewinnwarnung für das Kerngeschäft die Euphorie.

Konkret katapultierte eine Vorauszahlung aus dem AbbVie-Lizenzdeal den Gruppenumsatz auf 2,5 Milliarden DKK. Das operative Ergebnis (EBIT) schoss auf 2,3 Milliarden DKK – nach einem minimalen Verlust im Vorjahr.

Gewinnwarnung verdüstert Rekorde

Doch diese Rekordzahlen werden von einer herben Prognosekorrektur überschattet. Das Management senkte die Erwartungen für den Contract Research-Bereich (CRO) deutlich. Statt des erwarteten Umsatzwachstums von 10-20 Prozent rechnet Gubra nun mit einem leichten Rückgang gegenüber 2024.

Noch gravierender: Die EBIT-Marge für diese Division wurde von bisher 25-31 Prozent auf nur noch rund 20 Prozent nach unten revidiert. Die bisherigen Wachstumsannahmen gelten damit nicht mehr.

Makroökonomie bremst das Kerngeschäft

Was treibt diese Kehrtwende? Das Unternehmen macht makroökonomische Unsicherheiten verantwortlich. Ein schwieriges Finanzierungsumfeld – insbesondere in den USA – verlängere die Entscheidungsprozesse der Kunden erheblich. Diese Entwicklung beeinträchtigt Neugeschäfte im Dienstleistungssegment unmittelbar.

Die erste Marktreaktion auf diese gemischten Signale war ein Kursrückgang. Doch die Preise erholten sich überraschend schnell. Diese Resilienz deutet darauf hin, dass Investoren die operativen Herausforderungen im CRO-Segment überblicken.

Steht der Langfahrtwert im Fokus? Der AbbVie-Deal validiert eindrucksvoll das Potenzial der eigenen Wirkstoffpipeline. Anscheinend setzen Anleger eher auf diese langfristige Perspektive als auf die kurzfristigen Rückschläge im Dienstleistungsgeschäft.