Die Grenke AG steht an einem Wendepunkt: Während das Leasing-Neugeschäft zulegt, kämpft der Finanzdienstleister mit schrumpfenden Gewinnen. Die jüngste Hauptversammlung offenbarte die Zwiespältigkeit – eine gesenkte Dividende bei gleichzeitigem Neugeschäftsrekord. Kann das Unternehmen diese Widersprüche auflösen?

Hauptversammlung mit gemischtem Signal

Auf der Hauptversammlung am 7. Mai beschlossen die Aktionäre eine Dividende von 0,40 Euro pro Aktie – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 0,47 Euro des Vorjahres. Diese Kürzung spiegelt die angespannte Gewinnsituation wider, nachdem das Konzernergebnis im ersten Quartal auf 10,2 Millionen Euro halbiert wurde (Q1 2024: 19,8 Mio. €).

Weitere Beschlüsse der Versammlung:

  • Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat
  • Erneute Ermächtigung für virtuelle Hauptversammlungen
  • Neuauflage des Aktienrückkaufprogramms
  • BDO AG als neuer Abschlussprüfer

Wachstum bei Leasing – aber zu welchem Preis?

Das eigentliche Paradox: Während die Gewinne schrumpfen, legt das Kerngeschäft deutlich zu:

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  • Leasing-Neugeschäft: +10,6% auf 740,6 Mio. €
  • Deckungsbeitrag 2 (CM2): +15,6% auf 130,3 Mio. €
  • CM2-Marge: Steigerung auf 17,6% (Vorjahr: 16,8%)

CEO Dr. Sebastian Hirsch betonte zwar das "Wachstumspotenzial", doch CFO Dr. Martin Paal räumte ein: "2024 war ein Jahr mit Höhen und Tiefen." Die Zahlen zeigen genau diese Ambivalenz – Rekordvolumina bei gleichzeitigem Gewinneinbruch.

Kursentwicklung unter Druck

Die Aktie notiert aktuell bei 14,40 € (+1,69% zum Wochenstart) und bleibt damit:

  • 49% unter dem 52-Wochen-Hoch (28,45 €)
  • Knapp über dem 52-Wochen-Tief (12,98 €)
  • Mit einem RSI von 19,4 technisch stark überverkauft

Die große Frage: Kann Grenke die wachsenden Umsätze in stabile Gewinne übersetzen – oder bleibt das Unternehmen im Spannungsfeld zwischen Expansion und Rentabilität gefangen? Die nächsten Quartalszahlen werden hier entscheidende Hinweise liefern.

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