Grenke verzeichnet Rekordtief beim Gewinn, während das Leasing-Volumen steigt. Kann das Unternehmen die Kluft schließen?

Die Grenke-Aktie steckt in einem Zerrbild: Während das Neugeschäft im Leasing kräftig zulegt, drücken steigende Risikovorsorgen den Gewinn des Spezialisten für KMU-Finanzierungen auf ein Rekordtief. Kann das Unternehmen diese Kluft schließen – oder droht ein weiterer Abwärtstrend?

Düstere Quartalszahlen belasten die Aktie

Das erste Quartal 2025 wurde für Grenke zum Albtraum:

  • Nettogewinn halbiert: Nur noch 10,2 Mio. Euro – weniger als die Hälfte des Vorjahreswerts.
  • Risikovorsorge explodiert: Die Ausgaben für Schadenabwicklung schnellten von 26,7 auf 47,6 Mio. Euro hoch.

"Die Insolvenzwelle bei kleinen Unternehmen trifft uns voll", räumte das Management ein. Besonders bitter: Selbst das operative Ergebnis vor Risikovorsorge (EBIT) von 67 Mio. Euro (+20%) konnte diesen Schock nicht abfedern.

Lichtblick Neugeschäft – aber reicht das?

Doch es gibt Hoffnungsträger:

  • Leasing-Volumen legte um 11% auf 741 Mio. Euro zu
  • Deckungsbeitragsmarge stieg auf 17,6% – ein Zeichen für profitablere Verträge

"Das zeigt, unser Kerngeschäft hat Potenzial", betont der Konzern. Doch Analysten bleiben skeptisch: Viele senkten ihre Gewinnprognosen deutlich. Nur Warburg Research hält am "Buy"-Rating mit 30 Euro Kursziel fest – weit über dem aktuellen Niveau von 13,86 Euro.

52-Wochen-Tief in Sicht – jetzt ein Einstieg?

Technisch steht die Aktie am Abgrund:

  • -51% unter dem 52-Wochen-Hoch von 28,45 Euro
  • Nur knapp 6% über dem Jahrestief von 12,98 Euro

Die Volatilität von 35% spiegelt die Zerrissenheit der Anleger wider. Die entscheidende Frage: Kann Grenke die geplanten 3,2-3,4 Mrd. Euro Neugeschäft 2025 realisieren – oder wird die Insolvenzwelle die Erholung ersticken?

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