Gold: Investoren überzeugt

Das Edelmetall kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben. Mit einem Schlusskurs am absoluten 52-Wochen-Hoch demonstrierten die Bullen zum Wochenausklang eindrucksvoll ihre Stärke. Doch während Anleger die aktuellen Gewinne feiern, rufen Experten der Investmentbank Goldman Sachs bereits deutlich ambitioniertere Ziele aus. Ist das erst der Anfang einer historischen Rallye?

Hier sind die Fakten der Woche:
* Rekordjagd: Schlusskurs am Freitag direkt am 52-Wochen-Hoch von 4.329,80 USD.
* Momentum: Ein Wochenplus von 2,42 Prozent bestätigt den Trend.
* Perspektive: Goldman Sachs sieht Potenzial bis 4.900 USD.

Charttechnik gibt grünes Licht

Die technische Verfassung des Goldpreises präsentiert sich überaus konstruktiv. Der Kurs notiert stabil über dem 20-Tage-Durchschnitt (SMA20), der bei rund 4.170 US-Dollar eine massive Unterstützung bildet. Dass der Markt die Woche direkt am Hochpunkt beendete, werten Marktbeobachter als klares Signal für anhaltenden Kaufdruck. Vier der letzten fünf Tageskerzen schlossen im Plus, was die Dominanz der Käufer unterstreicht.

Goldman Sachs bestätigt massives Kursziel

Fundamentalen Rückenwind erhält die Rallye von einer der einflussreichsten Stimmen an der Wall Street. Goldman Sachs hat seine optimistische Einschätzung bekräftigt und sieht das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Die Analysten prognostizieren ein Kursziel von 4.900 US-Dollar bis Ende 2026.

Zwei Haupttreiber stützen diese These: Zum einen die Erwartung weiter sinkender Zinsen, die zinslose Anlagen wie Gold attraktiver machen. Zum anderen hält die massive Nachfrage der Zentralbanken an, die ihre Währungsreserven diversifizieren.

Strategische Reserven und neue Allianzen

Wie relevant Gold als strategische Reserve bleibt, zeigt eine aktuelle Meldung aus China. In der Provinz Liaoning wurde das größte Goldvorkommen seit 1949 entdeckt. Der Fund umfasst geschätzte 1.444 Tonnen mit einem Marktwert von über 160 Milliarden Euro. Zwar wird der Abbau Jahre dauern und das Angebot kurzfristig nicht beeinflussen, doch die Nachricht zementiert den Status von Gold als Ankerwährung.

Parallel dazu wächst der Druck auf den US-Dollar. Die BRICS-Staaten treiben die Entwicklung einer goldgedeckten digitalen Handelswährung ("Unit") voran. Diese strukturellen Verschiebungen im globalen Finanzsystem motivieren Investoren zusätzlich, den sicheren Hafen anzusteuern. Ein weiteres Indiz für die gesunde Marktbreite ist die Performance von Silber: Der "kleine Bruder" legte zuletzt über 6 Prozent zu und bestätigt damit den Sektor-Trend.

Ausblick: Der Weg ist frei

Die Kombination aus technischem Ausbruch auf neue Hochs und der fundamentalen Unterstützung durch Zentralbankkäufe spricht eine klare Sprache. Da der Markt nicht überhitzt wirkt – der RSI notiert mit 57,7 im neutralen bis leicht bullischen Bereich – steht einer Fortsetzung der Bewegung kaum etwas im Wege. Gelingt der Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 4.400 US-Dollar, dürften die von Goldman Sachs skizzierten langfristigen Ziele zunehmend in den Fokus rücken.