Der Rohstoffriese Glencore kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig. Während Analysten reihenweise ihre Empfehlungen kassieren, schlägt ein Lieferverbot im Kohlegeschäft ein. Doch gibt es auch einen Hoffnungsschimmer? Die jüngsten Entwicklungen zeigen ein Unternehmen im Umbruch.

Analysten schlagen Alarm

Die Investmentbank Berenberg zog am 8. Oktober die Reißleine und stufte Glencore von "Kaufen" auf "Halten" herab. Der Grund: massive Zweifel an den Kupferproduktionszielen. Um die Jahresprognose noch zu erreichen, müsste der Konzern im vierten Quartal satte 282.000 Tonnen Kupfer produzieren - eine gewaltige Herausforderung. Nur einen Tag später folgte JPMorgan und senkte die Einstufung auf "Neutral", erhöhte aber immerhin das Kursziel auf 400 Pence.

Diese Herabstufungen spiegeln sich deutlich an der Börse wider. Am Freitag gab die Aktie nach und notierte bei 3,93 Euro - ein Minus von 3,15 Prozent zum Vortag. Noch deutlicher wird das Bild im Jahresvergleich: Vom 52-Wochen-Hoch bei 5,08 Euro fehlen satte 22 Prozent.

Rettungsanker aus Australien

Doch es gibt auch positive Nachrichten. Die australische Regierung wirft Glencore einen Rettungsring zu: Ein Hilfspaket von bis zu 600 Millionen Australischen Dollar soll die Kupferhütte Mount Isa und die Raffinerie Townsville bis Ende 2028 am Leben erhalten. Diese staatliche Stütze sichert nicht nur 1.000 Arbeitsplätze, sondern auch die Hälfte der australischen Kupferschmelzkapazität.

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Kann diese Unterstützung die negativen Schlagzeilen ausgleichen? Die Antwort liegt in den Zahlen:

  • Kupferproduktion Q3: 224.000 Tonnen
  • Benötigt für Jahresziel Q4: 282.000 Tonnen
  • Staatliche Hilfe: 600 Mio. AUD
  • Zeitraum: Bis Ende 2028

Kohle-Embargo trifft ins Mark

Während das Kupfergeschäft wenigstens teilweise gestützt wird, schlägt im Kohlesegment eine schwere Nachricht ein: Taiwans staatlicher Versorger Taipower verhängte ein dreijähriges Lieferverbot für Kohle von drei Glencore-Tochtergesellschaften. Der Vorwurf: Verwendung falscher Dokumente bei Vertragsverhandlungen.

Betroffen sind die wichtigen Standorte Ulan Coal Mines, Mount Owen und HVO Coal Sales. Diese Entwicklung kommt zur denkbar ungünstigsten Zeit und zeigt, wie verwundbar der Bergbauriese trotz seiner Größe bleibt.

Die Aktie steht an einem Scheideweg. Einerseits drücken Analysten-Herabstufungen und das Kohle-Embargo auf die Stimmung. Andererseits bietet die staatliche Unterstützung in Australien eine Atempause. Doch reicht das, um die massiven Herausforderungen im Kupfergeschäft zu meistern? Die nächsten Quartalszahlen werden die Richtung vorgeben.

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