Nach einem beispiellosen Kursverfall in diesem Jahr kämpft der MDAX-Konzern ums Überleben an der Börse. Während der Aktienkurs seit Jahresbeginn über 60 Prozent an Wert vernichtet hat, versucht das neue Management auf dem Deutschen Eigenkapitalforum, das zerstörte Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Gelingt unter dem Interim-Chef jetzt die dringend benötigte Stabilisierung oder droht nach der kurzen Atempause der nächste Rückschlag?

Rettungsmission in Frankfurt

Die Augen der Finanzwelt richten sich derzeit auf das laufende Eigenkapitalforum. Für die Führungsetage ist dieser Auftritt keine bloße Routine, sondern eine kritische Bühne. Nach einer Serie von Gewinnwarnungen und dem erzwungenen Abgang von Ex-CEO Dietmar Siemssen muss nun geliefert werden. Marktteilnehmer werten die jüngste Stabilisierung zwar als erste Reaktion auf eine extrem überverkaufte Situation, doch die Nervosität im Handel bleibt greifbar.

Interim-CEO Uwe Röhrhoff hat seit Anfang November das Ruder übernommen, um das schlingernde Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Flankenschutz erhält er durch Klaus Röhrig, der seit wenigen Tagen den Aufsichtsrat verstärkt – ein Personalie, die am Markt als klares Signal für einen härteren Fokus auf Kapitaleffizienz verstanden wird.

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Die Ausgangslage für die "Mission Turnaround" ist jedoch herausfordernd:

  • Bodenbildung: Der Kurs versucht krampfhaft, die Marke von 23 Euro als Unterstützung zu verteidigen.
  • Dramatischer Verlust: Mit einem Schlusskurs von 25,10 Euro gestern notiert das Papier fast 70 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 82 Euro.
  • Hoffnungsschimmer: Die technische Gegenbewegung der letzten Tage zeigt, dass zumindest kurzfristig Käufer zurückkehren.

Massive Unterbewertung oder Falle?

Analysten sehen derzeit eine gewaltige Kluft zwischen der Börsenbewertung und dem eigentlichen Potenzial des Unternehmens. Während der Markt massive Risikoabschläge einpreist, liegen die durchschnittlichen Kursziele der Experten deutlich über dem aktuellen Niveau. Diese Diskrepanz verdeutlicht das tiefe Misstrauen der Anleger gegenüber den operativen Aussichten.

Ein Blick auf die technischen Indikatoren unterstreicht die Extremsituation: Mit einem RSI-Wert von 17,7 ist die Aktie massiv überverkauft. Statistisch gesehen schreit ein solcher Wert förmlich nach einer Gegenbewegung. Doch in einem intakten Abwärtstrend sind solche Signale mit Vorsicht zu genießen – oft entpuppen sie sich nur als kurze Erholung vor dem nächsten Rutsch.

Die Gerresheimer Aktie befindet sich in einer entscheidenden Bewährungsphase. Hält der Boden bei 23 Euro in den kommenden Tagen, könnte dies der Startschuss für eine größere Erholung sein. Scheitert das neue Management jedoch daran, operative Beweise für die Wende zu liefern, bleibt der Titel ein hochspekulatives Spiel mit dem Feuer. Anleger warten nun gespannt darauf, ob den Worten in Frankfurt auch Taten folgen.

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