Die Düsseldorfer Gerresheimer AG räumt nach monatelanger BaFin-Untersuchung erstmals konkrete Bilanzierungsfehler ein. Eine beauftragte Anwaltskanzlei stellte fest, dass Umsätze von drei Millionen Euro zu früh verbucht wurden - doch das könnte erst der Anfang sein.

Das Unternehmen musste am Wochenende zugeben, dass die ursprüngliche Einschätzung falsch war. Bei sogenannten „Bill-and-Hold"-Geschäften wurden Umsätze bereits 2024 erfasst, obwohl die Verfügungsgewalt noch nicht an die Kunden übergegangen war. Diese Praxis verstößt gegen die Rechnungslegungsvorschriften und kann Jahresabschlüsse künstlich aufblähen.

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Die Finanzaufsicht BaFin hatte bereits im September Ermittlungen eingeleitet, nachdem Verdachtsmomente aufgekommen waren. Nun zeigt sich: Der Verdacht war berechtigt.

Weitere 25 Millionen Euro unter Verdacht

Besonders brisant: Die drei Millionen Euro sind nur die Spitze des Eisbergs. Gerresheimer hat insgesamt „Bill-and-Hold"-Vereinbarungen über 28 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2024 verbucht. Die externe Kanzlei soll nun die verbleibenden 25 Millionen Euro unter die Lupe nehmen.

Bei einem Gesamtumsatz von gut zwei Milliarden Euro mag das marginal erscheinen. Doch für eine Aktie, die bereits unter massivem Druck steht, sind weitere negative Überraschungen Gift.

Anleger zeigen verhaltene Erleichterung

Paradoxerweise reagierte der Kurs am Montag mit leichten Zugewinnen. Bei 29,34 Euro lag die Aktie rund ein Prozent im Plus - ein Zeichen dafür, dass die Märkte Schlimmeres befürchtet hatten.

Die Erleichterung dürfte aber trügerisch sein. Seit Bekanntwerden der BaFin-Ermittlungen im September hat das Papier bereits über 30 Prozent verloren. Damals notierte es noch über 40 Euro, mittlerweile kämpft es um die psychologisch wichtige 30-Euro-Marke.

Zusätzlicher Druck entstand Anfang Oktober durch eine erneute Prognosesenkung des Managements. Für 2025 steht damit bereits ein Kursminus von fast 60 Prozent zu Buche.

Händler bewerten die finanziellen Auswirkungen zwar als überschaubar, doch das Vertrauen der Investoren ist nachhaltig beschädigt. Solange nicht alle Verträge geprüft sind, bleibt das Damoklesschwert über der Aktie hängen.

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