Der Medizintechnik-Spezialist Gerresheimer schockt die Märkte mit einer drastischen Prognosesenkung. Statt Wachstum droht jetzt Schrumpfung - und die Aktie bricht zweistellig ein. Steht das Unternehmen vor dem kompletten strategischen Neustart?

Von Wachstumshoffnung zum Albtraum

Die Zahlen sprechen eine brutale Sprache: Gerresheimer musste seine Jahresprognose 2025 komplett über den Haufen werfen. Aus einem erwarteten organischen Wachstum von bis zu 2% wird nun ein Rückgang von bis zu 4%. Die bereinigte EBITDA-Marge schrumpft von rund 20% auf maximal 19%.

Die Kernprobleme liegen in den wichtigsten Geschäftsbereichen:

Organischer Umsatzrückgang: -1,2% im dritten Quartal
Schwächelnde EBITDA-Marge: Nur noch 18,8% statt 19,9% im Vorjahr
9-Monats-Bilanz: -1,8% Umsatz organisch, -7,5% bereinigtes EBITDA

Verantwortlich für das Debakel: Die Nachfrage in den Bereichen Kosmetik und orale Flüssigkeiten bricht regelrecht weg. Was als temporäre Schwäche begann, entpuppt sich als strukturelles Problem.

Spaltung als Rettungsanker?

Gerresheimer setzt jetzt alles auf eine Karte: Die Abspaltung des Geschäftsbereichs Moulded Glass soll 2026 über die Bühne gehen. Mit Hans-Norbert Topp als neuem Divisionsleiter will das Management den Bereich für einen Verkauf aufpolieren.

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Die Strategie dahinter: Gerresheimer soll sich komplett von der traditionellen Glasproduktion trennen und zum reinen System- und Lösungsanbieter für Pharma und Biotech werden. Ein radikaler Schnitt, der das Unternehmen neu definieren könnte.

Parallel läuft ein umfassendes Transformationsprogramm an:

• Fokus auf Free Cash Flow statt Wachstum um jeden Preis
• Optimierung des globalen Produktionsnetzwerks
• Neues Transformation Office direkt unter dem CFO

Beide Sparten unter Druck

Die Probleme durchziehen das gesamte Unternehmen. In der Division Plastics & Devices schrumpfte die bereinigte EBITDA-Marge von 25,2% auf 22,9%. Grund: schwächere Kapazitätsauslastung bei den wichtigen oralen Flüssigkeiten.

Noch dramatischer die Lage bei Primary Packaging Glass: Hier brach der organische Umsatz um 6,9% ein. Einziger Lichtblick sind die Gx RTF-Vials, die gegen den Trend zulegen konnten.

CEO Dietmar Siemssen gibt sich trotz allem kämpferisch: "Die operative Performance liegt deutlich unter unseren Erwartungen." Für das vierte Quartal erwartet er eine Verbesserung durch den Produktionshochlauf bei Drug-Delivery-Systemen. Doch ob das reicht, um das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen?

Die Aktie hat mit einem Minus von 69% seit Jahresbeginn bereits eine beispiellose Talfahrt hinter sich. Nach der jüngsten Prognosesenkung dürfte der Druck weiter steigen.

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