Gerresheimer Aktie: Goldman baut ab
Der kriselnde Pharma-Zulieferer Gerresheimer muss einen weiteren Dämpfer an der Investorenfront verkraften. Mitten in einer tiefgreifenden Umstrukturierung und laufenden behördlichen Untersuchungen reduziert Großaktionär Goldman Sachs sein Engagement spürbar. Während das Management versucht, das Ruder herumzureißen, wirft dieser Schritt Fragen zur kurzfristigen Zuversicht der institutionellen Anleger auf.
Die Faktenlage zur veränderten Beteiligungsstruktur stellt sich wie folgt dar:
- Gesamtposition: Reduktion von 21,23 % auf 19,26 %.
- Zeitpunkt: Die Schwellenüberschreitung erfolgte am 4. Dezember 2025.
- Methode: Der Abbau erfolgte primär über Finanzinstrumente (nun 10,45 %) und weniger über direkte Aktienbestände (8,82 %).
Rückzug über Instrumente
Die US-Investmentbank hat ihre Position um knapp zwei Prozentpunkte verringert. Interessant ist hierbei die Struktur: Der Verkauf fand größtenteils nicht über den direkten Aktienmarkt statt, sondern durch die Anpassung von Derivaten wie Swaps und Call-Optionen.
Diese technische Anpassung trifft auf eine Aktie, die am Boden liegt. Mit einem aktuellen Kurs von 25,72 € notiert das Papier nur knapp über dem jüngsten 52-Wochen-Tief von 23,50 €. Der massive Kursverlust von über 63 % seit Jahresanfang verdeutlicht das tiefe Misstrauen des Marktes, das auch durch den extrem niedrigen RSI-Wert von 17,7 (stark überverkauft) signalisiert wird.
Vertrauenskrise hält an
Der Schritt von Goldman Sachs fällt in eine Phase höchster Unsicherheit. Nach mehreren Prognosesenkungen im laufenden Jahr erwartet Gerresheimer mittlerweile einen organischen Umsatzrückgang. Schwerer wiegt jedoch die laufende Prüfung durch die BaFin. Die Finanzaufsicht untersucht seit September die Bilanzierungspraxis bei sogenannten "Bill-and-Hold"-Vereinbarungen, was das Sentiment nachhaltig belastet.
Parallel dazu baut der Konzern seine Führungsriege komplett um. Mit Uwe Röhrhoff als Interims-CEO und Wolf Lehmann als neuem Finanzvorstand soll die Wende gelingen. Auch im Aufsichtsrat wächst der Einfluss aktivistischer Investoren wie Active Ownership, was den Druck auf eine schnelle strategische Neuausrichtung erhöht.
Verkauf der Glassparte entscheidet
Zentraler Baustein der Sanierung bleibt der geplante Verkauf des Formglas-Geschäfts (Moulded Glass). Dieser Schritt ist notwendig, um die durch die Übernahme von Bormioli Pharma stark gestiegene Verschuldung in den Griff zu bekommen. Die Sparte ist profitabel, doch ohne einen konkreten Abschluss und einen damit verbundenen Mittelzufluss dürfte eine nachhaltige Bodenbildung der Aktie schwierig bleiben. Solange die BaFin-Prüfung nicht abgeschlossen ist und kein Käufer präsentiert wird, dominiert die Unsicherheit den Kursverlauf.
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