Die Gerresheimer Aktie steht vor einem entscheidenden Stresstest: Morgen präsentiert der Spezialverpackungshersteller seine Quartalszahlen – und die Erwartungen sind nach der jüngsten Gewinnwarnung auf einem Tiefpunkt. Kann das Unternehmen die bereits massiv gesenkten Prognosen überhaupt noch erfüllen?

Düstere Prognosen belasten die Aktie

Die Analysten rechnen mit einem deutlichen Gewinneinbruch:

  • Gewinn pro Aktie: Erwartet werden nur 0,808 Euro – ein Rückgang von 14% gegenüber dem Vorjahresquartal (0,940 Euro)
  • Umsatz: Steigerung auf 594,4 Mio. Euro (Vorjahr: 502,4 Mio.), allerdings hauptsächlich durch Übernahmen getrieben
  • Jahresprognose: Organisches Wachstum von nur 1-2%, EBITDA-Marge um 20%

Besonders die Margenentwicklung dürfte im Fokus stehen. Die zuletzt genannten Risikofaktoren sind weiterhin akut:

  • Nachfrageschwäche im Kosmetiksegment
  • Unerwartete Flaute bei Verpackungen für flüssige Medikamente
  • Allgemeiner Kostendruck in der Branche

Analysten bleiben skeptisch

Die nervöse Stimmung spiegelt sich in jüngsten Research-Berichten wider. Barclays senkte zwar gestern das Kursziel von 67 auf 64 Euro, hält aber an der "Overweight"-Einstufung fest. Die Botschaft ist klar: Kurzfristig sind kaum positive Überraschungen zu erwarten.

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Mit einem Kurs von rund 49 Euro notiert die Aktie weit unter ihren wichtigen Durchschnitten (50-Tage: 53,56 €, 200-Tage: 69,12 €). Seit Jahresanfang verlor sie über 30% – ein Zeichen, wie sehr das Vertrauen der Anleger gelitten hat.

Alles hängt am Management-Kommentar

Die eigentlichen Zahlen dürften fast schon Nebensache sein. Entscheidend wird sein, ob das Führungsteam einen plausiblen Plan vorlegt, um die Profitabilität zu stabilisieren. Gelingt das nicht, könnte die Talfahrt weitergehen.

Die große Frage: Ist der aktuelle Kurs bereits alle Negativszenarien eingepreist – oder droht nach den Zahlen der nächste Absturz? Die Antwort gibt es morgen.

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