
Gerresheimer Aktie: Der Scherbenhaufen
03.06.2025 | 02:08
Der Spezialverpackungshersteller hat am Montag, dem 2. Juni, mit seiner nunmehr dritten Gewinnwarnung in diesem Geschäftsjahr für ein Beben am Aktienmarkt gesorgt. Anleger fragen sich: Ist das der Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen bringt, oder bietet der Scherbenhaufen gar eine unerwartete Chance?
Schockwelle an der Börse
Die Reaktion auf die Hiobsbotschaft ließ nicht lange auf sich warten. Der Aktienkurs des Düsseldorfer Unternehmens rauschte in der Spitze um fast 26 Prozent in die Tiefe und fand erst bei 47 Euro einen vorläufigen Halt – der niedrigste Stand seit Herbst 2022. Zum Handelsschluss stand immer noch ein sattes Minus von knapp 23 Prozent zu Buche. Damit ist der Titel klar unter die psychologisch wichtige Marke von 50 Euro gefallen und befindet sich im Abwärtstrend.
Was steckt hinter der erneuten Prognosekürzung?
Als Gründe für die abermalige Anpassung der Ziele nannte das Unternehmen eine anhaltend gedämpfte Nachfrage im Kosmetikmarkt. Zusätzlich gebe es einen als temporär eingeschätzten Nachfragerückgang bei Verpackungslösungen für oral einzunehmende flüssige Medikamente. Für das zweite Quartal, über das am 10. Juli berichtet werden soll, erwartet man nun lediglich ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich und eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 19 Prozent.Für das gesamte Geschäftsjahr 2024/25 (per 30. November) wird nun nur noch ein organisches Umsatzwachstum von 1 bis 2 Prozent sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von circa 20 Prozent in Aussicht gestellt. Selbst bei einem deutlich stärkeren zweiten Halbjahr sei die ursprüngliche Prognose für 2025 nicht mehr erreichbar, hieß es. Beim bereinigten Gewinn je Aktie wird nun sogar ein prozentual niedriger zweistelliger Rückgang erwartet, statt des bisher anvisierten Zuwachses.
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Vertrauen dahin, Dividende pulverisiert
Dieses erneute Zurückrudern hat das Vertrauen der Investoren schwer erschüttert. Analysten zeigten sich alarmiert. Die DZ Bank beispielsweise strich umgehend ihre Kaufempfehlung. Die Experten sprachen von einem angeschlagenen Investorenvertrauen, das dringend wiederhergestellt werden müsse.Als wäre das nicht genug, kündigte Gerresheimer auch noch an, die Dividende auf das gesetzliche Minimum von 4 Cent je Aktie zu kürzen – ein Jahr zuvor waren es noch 1,25 Euro. Ein JPMorgan-Experte bezeichnete die quasi-Streichung der Dividende und das dahinterstehende Signal für die Bilanz als womöglich noch schlimmer als die düstere Prognose selbst.
Hoffnungsschimmer Übernahme?
Ein schwacher Trost in dieser Gemengelage: Die Übernahmegerüchte könnten neu befeuert werden. Erst in der vergangenen Woche hatten Spekulationen über ein Interesse der Finanzinvestoren Warburg Pincus und KPS Capital Partners den Kurs kurzzeitig auf 66,50 Euro springen lassen, bevor dieser Anstieg wieder verpuffte. Für potenzielle Bieter, so merkte ein Analyst an, könnten die aktuellen Nachrichten und die niedrigere Bewertung nun hilfreich sein. Es bleibt die Frage, ob sich hieraus eine neue Dynamik entwickelt.
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