Frequentis Aktie: Starker Lauf
Frequentis gehört 2025 zu den auffälligsten Technologiewerten aus Österreich. Nach einer Rally über das gesamte Jahr hinweg ist die Aktie zwar vom Hoch zurückgekommen, bleibt aber fundamental klar untermauert. Spannend ist vor allem, wie stark Auftragseingang und Verteidigungsgeschäft die Bewertung nach oben geschoben haben.
Außergewöhnliche Kursentwicklung
Der Titel hat sich seit Jahresbeginn beeindruckend entwickelt. Auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Plus von deutlich über 170 Prozent, seit Jahresanfang liegt die Rendite bei rund 167 Prozent. Wer zu Jahresbeginn eingestiegen ist, hat seinen Einsatz damit mehr als verdoppelt.
Trotz der jüngsten Konsolidierung notiert die Aktie mit 73,00 Euro klar über dem Emissionspreis von 18 Euro aus dem Börsengang 2019. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 95,20 Euro ist der Kurs zwar rund 23 Prozent entfernt, bewegt sich aber weiterhin deutlich über den gleitenden Durchschnitten – der Abstand zur 200‑Tage-Linie liegt bei gut 30 Prozent. Der RSI von 38,3 signalisiert dabei keine akute Überhitzung.
Operative Basis für die Bewertung
Die starke Kursentwicklung steht auf einem soliden operativen Fundament. Besonders der Blick auf die Halbjahreszahlen 2025 zeigt, warum der Markt die Gesellschaft höher bepreist:
- Auftragseingang H1 2025: +35,6 % auf 309 Mio. Euro
- Auftragsbestand: 764 Mio. Euro (+23 %)
- Umsatz H1 2025: +14,8 % auf 237 Mio. Euro
- Eigenkapitalquote: 39,1 %
- Netto-Cash-Position: 68,3 Mio. Euro
Damit wächst nicht nur der laufende Umsatz, sondern vor allem die Pipeline für die kommenden Jahre. Der hohe Auftragsbestand und die solide Bilanz mit Netto-Cash verschaffen dem Unternehmen spürbaren finanziellen Spielraum.
Das Management hat vor diesem Hintergrund die Jahresprognose bestätigt. Erwartet werden ein Umsatzplus von mindestens 10 Prozent sowie eine EBIT-Marge zwischen 6,5 und 7,0 Prozent. Die aktuelle Marktkapitalisierung von rund 953 Millionen Euro spiegelt damit auch die Erwartung wider, dass dieses Wachstumstempo zumindest vorerst gehalten werden kann.
Verteidigungsgeschäft als wichtiger Treiber
Ein wesentlicher Wachstumsmotor liegt im Verteidigungssegment. Die angespannten geopolitischen Rahmenbedingungen und steigende Verteidigungsbudgets weltweit sorgen für zusätzlichen Schub. Der militärische Flugverkehrskontrollbereich steuerte 2024 bereits etwa 20 Prozent zum Konzernumsatz bei.
Zuletzt konnte Frequentis mehrere bedeutende Aufträge und Partnerschaften melden, darunter:
- eine strategische Kooperation mit Lockheed Martin Australia im Rahmen des AIR6500‑Programms
- die Modernisierung der Sprachkommunikation bei der Deutschen Flugsicherung
- ein Auftrag der Bundeswehr für skalierbare UTM‑Services
- ein integriertes Kontrollzentrum für die Thüringer Landespolizei
Diese Projekte stärken nicht nur den Auftragsbestand, sondern untermauern auch die Positionierung im sicherheitskritischen Kommunikationsumfeld – von ziviler Flugsicherung bis hin zu Polizei- und Militäranwendungen.
Stabile Eigentümerstruktur
Auf der Eigentümerseite dominiert weiterhin der Kernaktionär. Die Frequentis Group Holding GmbH hält rund 60 Prozent der Anteile, die B&C Holding Österreich kommt auf über 10 Prozent. Der Streubesitz liegt bei etwa 22 Prozent.
Auffällig ist der hohe Insider-Anteil: Aufsichtsratschef Johannes Bardach hält rund 8 Prozent direkt und gehört damit zu den größten Einzelaktionären. Das Management-Team insgesamt verfügt über Aktien im Wert von rund 78 Millionen Euro. Diese Struktur sorgt für eine enge Bindung von Führungsebene und Aktionärsinteressen, begrenzt aber gleichzeitig den frei handelbaren Anteil.
Fazit: Hohe Bewertung, aber untermauert
Frequentis kombiniert eine starke Kursbilanz mit klar erkennbarer operativer Dynamik. Der hohe Auftragsbestand, die solide Finanzlage und das wachsende Verteidigungsgeschäft stützen die aktuelle Bewertung, auch wenn der Kurs nach der Rally etwas vom Hoch zurückgekommen ist. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, ob das Unternehmen das prognostizierte zweistellige Umsatzwachstum und die angepeilte EBIT-Marge von 6,5 bis 7,0 Prozent in den kommenden Quartalen bestätigen kann.
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