Flexibilität – so lautet im Jahr der Schlange die Devise für Anleger
28.01.2025 | 21:02
Über längere Zeiträume waren Schlangen-Jahre Gift für die Börsen.
Am 29. Jänner beginnt mit dem chinesischen Neujahrsfest das Jahr der Schlange. In der Vergangenheit war dieses Tierkreiszeichen zumindest für die Aktienmärkte kein gutes Omen. So stand beispielsweise der als Schwarzer Freitag in die Geschichtsbücher eingegangene Börsen-Crash 1929 im Zeichen des Kriechtiers. Auch über längere Zeiträume waren Schlangen-Jahre Gift für die Börsen. So kommt der Anbieter des Hongkonger Aktienindex Hang Seng in einer anlässlich des 55-jährigen Jubiläums des Kursbarometers durchgeführten Analyse zu dem Ergebnis, dass der Index in den Schlangen-Jahren dieses Zeitraums im Mittel 14 Prozent verlor, womit das Reptil am Ende aller zwölf Tierkreiszeichen liegt.
Schlangen werden in der chinesischen Astrologie aber auch mit Weisheit, Anpassungsfähigkeit und strategischem Denken in Verbindung gebracht. Sie sind für ihre Fähigkeit bekannt, sich mit Geduld und Präzision durch komplexes Gelände zu bewegen – Eigenschaften, die besonders relevant sind, wenn wir auf die Wirtschafts- und Kapitalmarktaussichten für China im Jahr 2025 schauen.
Nur kurzfristige wirtschaftliche Erholung und weiter hohes Haushaltsdefizit.
Zwar hat die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im Schlussquartal 2024 Lebenszeichen gesendet, als das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) aufgrund der im September eingeführten wirtschaftspolitischen Unterstützungsmaßnahmen stark zulegte. Für 2025 ist jedoch zu erwarten, dass neue US-Zölle und andere Exportbeschränkungen die chinesische Ökonomie stark belasten werden. Selbst wenn diese Zölle von Washington in erster Linie als taktische Verhandlungsmasse eingesetzt werden, könnte ihre Einführung das Wachstum ab dem zweiten Quartal 2025 weiter dämpfen. Zwar hat China seit der ersten Amtszeit Donald Trumps seine Handelsbeziehungen diversifiziert – insbesondere mit den ASEAN-Staaten –, dennoch bleiben die USA ein wichtiger Handelspartner. Jede Eskalation im Handelskonflikt wird sich auf die Exporte auswirken.
Angesichts dieser Herausforderung wird das Land 2025 ein erhöhtes Haushaltsdefizit von mindestens 13 Prozent des BIP beibehalten. Denn wichtige politische Initiativen aus dem Jahr 2024 werden fortgesetzt, darunter Programme zur Ankurbelung von Konsum und Modernisierungsinvestitionen. Um diese Maßnahmen zu finanzieren, wird die Emission von Anleihen der öffentlichen Hand wahrscheinlich weiter zunehmen. Diese Maßnahmen zielen jedoch eher darauf ab, wirtschaftliche Abwärtsrisiken zu verringern, als das Aufwärtspotenzial zu erhöhen.
Um möglichen Belastungen des Handels entgegenzuwirken, hat Peking zwar auch die Möglichkeit, den Renminbi weiter abzuwerten und so die Exporteure womöglich zumindest kurzfristig zu entlasten. Diese Maßnahmen können aber auch Auswirkungen auf andere Währungen in der Region haben, vor allem auf die von Ländern mit starken Handelsbeziehungen zu China. Solche Wechselkurschwankungen können dann zu zusätzlicher Volatilität an den globalen Märkten führen.
Belebung an den Aktienmärkten ab dem zweiten Halbjahr möglich.
Angesichts dieser Gemengelage ist zu erwarten, dass Chinas Aktienmärkte zunächst in einer engen Bandbreite handeln dürften. Ein Durchbruch in den Beziehungen zwischen den USA und China im Lauf des Jahres könnte für etwas Entspannung sorgen, aber bis dahin werden die Unsicherheiten im Zusammenhang mit Zöllen, geopolitischen Spannungen und einer schwachen Inlandsnachfrage die Anleger weiter vorsichtig bleiben lassen. Der entscheidende Faktor für die Stimmung an den Märkten wird die Veränderungsrate bei den Unternehmensgewinnen sein.
Zwar sind die Aussichten für eine signifikante Verbesserung in naher Zukunft nicht sonderlich gut, jedoch gibt es zumindest erste Anzeichen für eine Bodenbildung. Hoffnung machten die Aussagen auf der jüngsten Central Economic Work Conference, wonach sich zusätzliche konjunkturelle Stimuli abzeichnen könnten. Deren Umfang und Zeitpunkt werden jedoch voraussichtlich von externen Faktoren wie der Handelspolitik der USA und den allgemeinen Marktbedingungen abhängen. Erst in der zweiten Jahreshälfte könnten sich deutlichere Anzeichen einer Stabilisierung zeigen, wenn die Transaktionen am Immobilienmarkt anziehen und sich die allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen verbessern.
Anleihenmärkte sollten Hort relativer Stabilität sein.
Im Gegensatz zu Aktien sollten die chinesischen Anleihenmärkte trotz wachsender Herausforderungen relative Stabilität bieten. Das langsamere Wirtschaftswachstum und die steigende Staatsverschuldung aufgrund von Konjunkturmaßnahmen setzen zwar die Bonitätsbewertung des Reichs der Mitte unter Druck. So haben sowohl Moody's als auch Fitch bereits ihren Ausblick für China auf negativ revidiert. Und eine weitere Verschlechterung der makroökonomischen Bedingungen kann das Risiko von Herabstufungen erhöhen. Eine mögliche Rating-Verschlechterung dürfte jedoch aufgrund der starken Unterstützung durch lokale Investoren keine nennenswerten Auswirkungen auf die Credit Spreads haben. Noch dazu steht zu erwarten, dass das Rating Chinas innerhalb der Kategorie ‚Single A‘ bleiben wird, was einen Puffer gegen größere Störungen bieten würde. Die quasi-staatlichen Emittenten wie die Finanzierungsvehikel der lokalen Regierungen sind dank der starken Unterstützung durch inländische Investoren und aufgrund staatlicher Maßnahmen wie erhöhter Quoten für spezielle lokale Regierungsanleihen nur begrenzten Refinanzierungsrisiken ausgesetzt. Gleichzeitig wird die Nachfrage nach chinesischen Anleihen robust bleiben, da inländische Banken überschüssige Fremdwährungsliquidität in auf Dollar lautende Anleihen investieren. Der Schwerpunkt wird dabei wohl weiter auf drei- bis fünfjährigen „Single-A“-Papieren liegen.
Unter dem Strich wird das nahende Jahr der Schlange also zahlreiche Herausforderungen mit sich bringen – von geopolitischen Spannungen über schwache Inlandsnachfrage bis hin zu möglichen Währungsabwertungen. Aber die Eigenschaften dieses Sternzeichens erinnern uns daran, dass Widerstandsfähigkeit und strategisches Denken Herausforderungen in Chancen verwandeln können. Wir müssen diesen Geist nutzen, wenn wir durch ein Jahr navigieren, das für Chinas Wirtschaft und Kapitalmärkte entscheidend zu werden verspricht.
London Calling (Video von The Clash)
Morgen startet Österreichs Kapitalmarkt seine 2025-er-Roadshow-Serie in London mit der mittlerweile 19. Conviction Equity Investors Conference. Mit an Bord: Do&Co, Erste Group, Mayr-Melnhof Karton, Österreichische Post, Palfinger, Porr, Semperit und Vienna Insurance Group.
Pierer Mobility - Der Weg zur Sanierung
Die außerordentliche Hauptversammlung der PIERER Mobility AG fand gestern statt und dauerte ca. 80 Minuten. Wenige Aktionäre beteiligten sich an der Diskussion. Der IVA - Interessenverband für Anleger- war vor Ort: Der neue CEO Gottfried Neumeister berichtete über die Ursachen der schwierigen Lage der KTM AG. Neben hohen Lagerbeständen, dem Anstieg der Produktionskosten, komplexer Mehrmarkenstrategie und Finanzverschuldung wurde der Erwerb der MV Augusta zum falschen Zeitpunkt genannt. Die Verlustfinanzierung des Fahrradverkaufs belastet mit ca 400 Mio. Euro ebenso.
Flexibilität – so lautet im Jahr der Schlange die Devise für Anleger
Über längere Zeiträume waren Schlangen-Jahre Gift für die Börsen. von Ivy Ng, Chief Investment Officer (CIO) für die asiatisch-pazifische Region (APAC) der DWS.
Mercedes-Benz- und Deutsche Bank-Zertifikat mit 45% Sicherheitspuffer
Derzeit bietet die Landesbank Baden-Württemberg Deep Express-Zertifikate unter anderen auf die Deutsche Bank- und die Mercedes-Benz-Aktie zur Zeichnung an. Beide Zertifikate verfügen über 45-prozentige Sicherheitspuffer. Das Zertifikat auf die Deutsche Bank-Aktie (ISIN: DE000LB5L183) wird nach der ersten Beobachtungsperiode einen Zinskupon von 12,00 Prozent und in den danach folgenden einen in der Höhe von 6 Prozent abwerfen. Am Beispiel des Zertifikates auf die Mercedes-Benz-Aktie (ISIN: DE000LB5L1C5) soll die Funktionsweise der Deep Express-Zertifikate veranschaulicht werden.
Trading-Idee: Rheinmetall: Erholung vom Tagestief
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Erste AM Private Equity Dachfonds schließt: Volumen mehr als 90 Mio. Euro
LeanVal Asset Management AG launcht Eltif 2.0 - LeanVal Private Debt Fonds
MIX
»Bawag Group verlängert die Mandate aller sechs Vorstandsmitglieder bis Ende Dezember 2029. <
»EVN lädt am Mittwoch, 26. Februar 2025, um 11:30 Uhr ins EVN Forum, EVN Platz, AT-2344 Maria Enzersdorf, zur 96. ordentlichen Hauptversammlung.<
»Frequentis unterstützt die Feuerwehr Hamburg dabei, in Unwettersituationen schnell und zielgerichtet zu reagieren. Mit dem Kommunikationssystem LifeX von Frequentis ist die Feuerwehr darauf vorbereitet, in kritischen Situationen noch schneller und gezielter zu helfen. LifeX wird von der Feuerwehr und der Polizei Hamburg als zentrales Kommunikationssystem in ihren Leitstellen genutzt.<
»Palfinger. Erste Group erhöht die Empfehlung von Halten auf Akkumulieren - und reduziert das Kursziel von 30,5 auf 25,0 Euro. Letzter Kurs: 21,1 Euro.<
»Strabag. Der Vorstand hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats Herrn Hans Peter Haselsteiner eine Generalvollmacht der STRABAG SE erteilt. Der Vorstand wird den mit „Work On Progress“ eingeleiteten, umfassenden Transformationsprozess des Unternehmens im Sinne von Klemens Haselsteiner fortsetzen. Die Haselsteiner Familien-Privatstiftung hält derzeit 30,7% der STRABAG SE-Aktien. Der Aufsichtsrat hat unverzüglich mit den Überlegungen zu einer Nachfolge für die Position des CEO begonnen.<
»Wienerberger. Morgen beginnt die Quiet Period vor den Jahreszahlen 2024 am 26.02. <
»Internationale Unternehmensnews. Die niederländische Großbank ING zieht sich mit dem Verkauf ihres Russland-Geschäfts aus dem dortigen Markt zurück. Käufer ist die Global Development JSC, hinter der ein in Moskau ansässiger Finanzinvestor steht. Das Geschäft wird sich voraussichtlich mit rund 0,7 Milliarden Euro negativ auf das Nachsteuer-Ergebnis von ING auswirken, heißt es.
Die Mailänder Investmentbank Mediobanca will das Übernahmeangebot der Rivalin Monte dei Paschi di Siena (MPS) ablehnen. Die Führung Mediobancas betrachtet das Angebot von MPS als unzureichend.
Der Schock um angeblich drastisch günstigere KI aus China hat dem Chipkonzern Nvidia einen Rekord-Wertverlust an der Börse beschert. Der Börsenwert von Nvidia fiel am Montag um nahezu 600 Milliarden Dollar, nachdem die Aktie mit einem Minus von rund 17 Prozent aus dem Handel ging. Nvidia war damit immer noch 2,9 Billionen Dollar wert, verlor aber den Titel des wertvollsten US-Unternehmens an Apple.Europas größter Softwarehersteller SAP hat auch im Schlussquartal 2024 vom Umstieg seiner Kunden auf Cloudsoftware profitiert. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 11 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT stieg um 24 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro - mehr als von Analysten zuvor erwartet. Der Nettogewinn stieg um 35 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro.Im Gesamtjahr steigerte SAP den Umsatz aus dem fortgeführten Geschäft um 10 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben mit 3,15 Milliarden Euro aber nur rund die Hälfte des Gewinns aus dem Vorjahr übrig. Für den Abbau von Stellen hatte SAP 2024 mehrere Milliarden Euro an Einmalkosten aufgewendet.Für dieses Jahr nimmt sich SAP dank des Stellenumbaus erneut eine große Gewinnsteigerung vor. Um Währungseffekte bereinigt soll das operative Ergebnis um 26 bis 30 Prozent anziehen.
Siemens Energy hat Umsatz und Ertrag im ersten Quartal 2024/25 deutlich gesteigert. Der in den vergangenen Jahren von der Schwäche der spanischen Windkraft-Tochter Gamesa belastete Energietechnik-Konzern nannte einen Quartalsumsatz von 8,942 (7,649) Mrd. Euro und ein Ergebnis vor Sondereffekten von 481 (208) Mio. Euro. Das von Siemens abgespaltene Unternehmen geht nun davon aus, seine bisherige Prognose für den Free Cashflow vor Steuern von bis zu 1 Mrd. Euro für das laufende Geschäftsjahr zu übertreffen.
Schwache Nachfrage etwa der Auto- und der Baubranche haben Wacker Chemie im Vorjahr zugesetzt. Zudem schwächelte das Geschäft mit Polysilizium für die Solarindustrie wegen schwacher Nachfrage und Überkapazitäten in China. Gute Geschäfte mit Polysilizium für die Halbleiterbranche fingen das nicht auf. Bei einem Umsatzrückgang um 11 Prozent auf gut 5,7 Mrd. Euro sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen laut vorläufiger Zahlen um 7 Prozent auf 770 Mio. Euro.<
»Internationale Analysenews. Der deutsche Industrieverband BDI rechnet 2025 mit einem weiteren Rezessionsjahr. Die Wirtschaftsleistung dürfte um 0,1 Prozent schrumpfen, während die Weltwirtschaft wohl um 3,2 Prozent wachse und die Eurozone noch um 1,1 Prozent.Es wäre für Deutschland bereits das dritte Rezessionsjahr in Folge, eine in der Bundesrepublik bisher noch nie da gewesene Flaute.<
»Internationale Analysenews. Jefferies bestätigt für LVMH die Empfehlung Halten - und erhöht das Kursziel von 560 auf 670 Euro. Letzter Kurs: 754,8 Euro. <ag/red>
(Nasdaq100-Index, Schluss)
American Elec. Power 4,53American Elec. Power 4,53PepsiCo Inc 3,68Exelon Corporation 3,35Apple Inc 3,18CoStar Group Inc 3,07Kraft Heinz Company 3,04CSX Corporation 2,91Amgen Inc 2,73Costco Wholesale 2,72Cintas Corporation 2,62Constellation Energy -20,85Marvell Technology -19,10Broadcom Inc -17,40NVIDIA Corporation -16,97Micron Technology -11,71ARM Holdings PLC -10,19Cadence Design -9,55Applied Materials -6,52Synopsys Inc -6,49AMD -6,37
(EuroStoxx50-Index, heute)
DT.TELEKOM AG NA 1,91DT.TELEKOM AG NA 1,91MERCEDES-BENZ 1,34IBERDROLA 1,27Prosus NV 1,22Wolters Kluwer NV 1,14ENEL SpA 1,15FERRARI 1,10Adyen NV 1,06Danone SA 0,99INDITEX 0,97Schneider Electric SE -3,84SIEMENS AG NA O.N. -1,08INFINEON -1,03BMW -0,77SANTANDER BANCO -0,41SAP SE O.N. -0,27Saint-Gobain SA -0,25Nokia Corporation -0,23ASML Holding NV -0,21ADIDAS AG NA O.N. -0,16
(HDAX-Index, heute)
SARTORIUS AG VZO 12,11SARTORIUS AG VZO 12,11MERCK KGAA O.N. 5,17SIEMENS ENERGY 3,56ECKERT+ZIEGLER 3,49JENOPTIK AG NA O.N. 2,64E.ON SE NA O.N. 2,19REDCARE PHARMACY 1,97EVOTEC SE INH O.N. 1,95STROEER SE + CO. 1,93DT.TELEKOM AG NA 1,91SUESS MICROTEC -3,76AROUNDTOWN EO-,01 -1,17SIEMENS AG NA O.N. -1,11INFINEON TECH -1,03PUMA SE -0,88AUTO1 GROUP -0,88DELIVERY HERO -0,86TAG IMMOBILIEN AG -0,83JUNGHEINRICH -0,81HEIDELBERG MAT. -0,78
(WBI-Index, heute)
PIERER Mobility AG 7,69PIERER Mobility AG 7,69STRABAG SE 2,82POLYTEC Holding AG 2,33AT&S 1,65voestalpine AG 1,48Palfinger AG 1,43VERBUND AG Kat. A 1,41CA Immobilien 1,32RHI Magnesita N.V. 0,99DO & CO 0,95Wolford AG -2,67FREQUENTIS AG -1,75Rosenbauer AG -1,15SBO -0,87PORR AG -0,83Erste Group Bank AG -0,80BAWAG Group AG -0,52Raiffeisen Bank -0,47FACC AG -0,46Immofinanz AG -0,36