Der Zahlungsdienstleister Fiserv steht vor einem kritischen Wendepunkt. Schwere Vorwürfe wegen manipulierter Wachstumszahlen haben eine Sammelklage ausgelöst, deren Anmeldefrist kurz bevorsteht. Gleichzeitig bestätigt das Unternehmen selbst eine dramatische Verlangsamung des Wachstums bei seiner wichtigsten Plattform Clover. Kann sich der Fintech-Gigant aus dieser Krise befreien?

Manipulationsvorwürfe erschüttern das Vertrauen

Bis zum 22. September haben Anleger Zeit, sich der Sammelklage gegen Fiserv als Hauptkläger anzuschließen. Der Kern der Anschuldigungen ist brisant: Das Unternehmen soll das schwächelnde Wachstum bei der Kundengewinnung durch eine fragwürdige Migrationsstrategie verschleiert haben.

Konkret geht es um die zwangsweise Überführung von Kunden der älteren Payeezy-Plattform zu Clover. Diese Maßnahme habe temporär die Umsätze und das Zahlungsvolumen von Clover aufgebläht und so ein falsches Bild organischen Wachstums vermittelt, so die Klage.

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Drastischer Wachstumseinbruch bestätigt die Sorgen

Die Vorwürfe erhielten durch das Unternehmen selbst dramatische Nahrung. Im ersten Quartal 2025 meldete Fiserv einen Wachstumseinbruch bei Clover auf nur noch 8% - nach 14-17% im Vorjahr. Als Grund nannte das Management ausgerechnet die schwachen Transaktionsvolumen jener Händler, die von Payeezy migriert worden waren.

Die Reaktion der Märkte war heftig: Nach den Bekanntgaben im April, Mai und Juli 2025 sackte der Kurs jeweils deutlich ab. Berichte über massenhafte Kundenabwanderungen verschärften die Lage zusätzlich - viele ehemalige Payeezy-Nutzer wechselten wegen hoher Preise und operativer Probleme zur Konkurrenz.

Zwischen Marktführerschaft und Vertrauenskrise

Paradoxerweise wurde Fiserv kürzlich zum dritten Mal in Folge als Nummer eins der IDC FinTech Top 100 Rankings gekürt. Diese Auszeichnung unterstreicht die Marktmacht des Konzerns im globalen Fintech-Sektor.

Doch der Glanz der Branchenführerschaft verblasst angesichts der Glaubwürdigkeitskrise. Die Strategie der Zwangsmigrationen, ursprünglich zur Vereinfachung der Plattformen gedacht, scheint einen Teil der Händlerbasis vergrault zu haben.

Entscheidende Wochen stehen bevor

Der 22. September wird zum Stichtag für die weitere Entwicklung der Sammelklage. Jede Bewegung in diesem Verfahren dürfte die Märkte bewegen. Noch wichtiger wird der für Ende Oktober erwartete Quartalsbericht: Fiserv muss dann beweisen, dass es die Situation im Händlergeschäft stabilisieren und echtes Wachstum bei Clover wieder ankurbeln kann. Nur so lässt sich das schwer beschädigte Vertrauen der Investoren zurückgewinnen.

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