Die Fiserv-Aktie steckt in einem klaren Abwärtstrend. Der Kurs liegt nahe dem 52-Wochen-Tief, während der Markt eine stark gestiegene Short-Quote, anhaltende Rechtsrisiken und einen massiven Rückgang seit Jahresbeginn einpreist. Gleichzeitig nutzen Insider und Großanleger das niedrigere Niveau für Käufe – ein spannender Gegensatz, der die Bewertung in ein neues Licht rückt.

Short-Interesse schießt in die Höhe

Das bärische Sentiment hat sich im Dezember deutlich verstärkt.
Zwischen Ende November und Mitte Dezember legte das Short-Interesse kräftig zu:

  • Short-Interest am 30. November: 8.052.396 Aktien
  • Short-Interest am 15. Dezember: 15.241.013 Aktien
  • Veränderung in zwei Wochen: +89,3 %
  • Anteil der leerverkauften Aktien: 2,8 %
  • Days-to-cover-Ratio: 1,2 Tage (auf Basis von 12,29 Mio. durchschnittlich gehandelten Aktien pro Tag)

Der Aufbau dieser Positionen steht im Zusammenhang mit wiederholten Ergebnisenttäuschungen und gekürzten Prognosen, die Zweifel an der kurzfristigen Entwicklung verstärkt haben.

Insider und Institutionelle greifen zu

Parallel zum Kursverfall kaufen Führungskräfte und Großinvestoren zu:

  • CFO Paul M. Todd erwarb am 1. Dezember 17.000 Aktien zu 62,41 US-Dollar je Stück und erhöhte seinen Bestand damit um 228 %.
  • Insider Adam L. Rosman kaufte am 2. Dezember 7.900 Aktien zu 63,19 US-Dollar.
  • Insgesamt summieren sich die Insiderkäufe der letzten 90 Tage auf 34.900 Aktien im Wert von rund 2,21 Mio. US-Dollar.

Auf institutioneller Seite liegt der Eigentumsanteil bei 90,98 %. Capital World Investors erhöhte im dritten Quartal seine Position um 35,2 % und hält nun 25,78 Mio. Aktien im Wert von über 3,3 Mrd. US-Dollar.

Bewertung und Kursbild

Die aktuellen Kennzahlen zeigen eine deutlich niedrigere Bewertung im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit:

  • Marktkapitalisierung: 36,69 Mrd. US-Dollar
  • Kurs-Gewinn-Verhältnis: 10,43
  • 52-Wochen-Spanne: 59,56 – 238,59 US-Dollar
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch: rund –72 %
  • Free-Cashflow-Rendite: 12,7 %

Charttechnisch ist der Abwärtstrend klar ausgeprägt.
Die gleitenden Durchschnitte unterstreichen das schwache Bild:

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  • 50-Tage-Linie: 73,38 US-Dollar
  • 200-Tage-Linie: 119,98 US-Dollar

Der Kurs notiert deutlich unter beiden Marken, was den übergeordneten Druck bestätigt.

Analysten uneins

Die Einschätzungen der Analysten fallen gemischt aus.
Einige Häuser bleiben grundsätzlich positiv, senken aber ihre Erwartungen, andere werden vorsichtiger:

  • Mizuho bestätigte am 22. Dezember ein „Outperform“-Rating, senkte das Kursziel jedoch von 110 auf 100 US-Dollar.
  • Morgan Stanley stufte die Aktie im November von „Overweight“ auf „Equal Weight“ ab und nannte ein Kursziel von 81 US-Dollar.

Die Konsensverteilung stellt sich wie folgt dar:

  • 10 Kaufempfehlungen
  • 23 Halteempfehlungen
  • 3 Verkaufsempfehlungen
  • Durchschnittliches Kursziel: 119,58 US-Dollar

Die Analystenlandschaft spiegelt damit die Unsicherheit über den weiteren Verlauf wider.

Operative Herausforderungen und Ausblick

Zusätzlich zum Marktumfeld steht das Unternehmen wegen früherer Prognosen unter Druck. Das Management räumte ein, dass zuvor kommunizierte Annahmen „objektiv schwer zu erreichen“ gewesen seien. Diese Aussage führte zu einer deutlichen Neubewertung des Risikoprofils der Aktie.

Trotzdem arbeitet das Unternehmen an mehreren Initiativen, um Wachstum und Positionierung zu stärken:

  • Ausweitung der Kooperationen mit Visa und Mastercard im Bereich „Agentic Commerce“
  • weiteres Wachstum der Zahlungsplattform Clover
  • internationale Expansion
  • Einführung von CashFlow Central

Die Verschuldung erscheint mit einer Debt-Equity-Ratio von 1,15 moderat, was finanziellen Spielraum lässt. Der Umsatz stieg in den vergangenen zwölf Monaten um 5,2 %, was zeigt, dass das operative Geschäft trotz des schwachen Aktienkurses weiter Cash generiert.

Kurzfristig bleibt das technische Bild klar negativ, da der Kurs weit unter den relevanten Durchschnitten notiert. Die weitere Entwicklung hängt wesentlich davon ab, wie sich die laufenden Sammelklagen entwickeln und ob das Management mit künftigen Prognosen verlorenes Vertrauen am Markt zurückgewinnen kann.

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