Fiserv erlebt ein äußerst schwaches Börsenjahr. Die Aktie notiert heute auf dem niedrigsten Stand seit sieben Jahren und wurde zur schlechtesten Aktie im S&P 500 im Jahr 2025 gekürt. Gleichzeitig zeigen aktuelle Meldungen, dass einige institutionelle Investoren die Kursschwäche für deutliche Aufstockungen nutzen – ein spannender Kontrast zum negativen Sentiment.

Ein Jahr im Rückwärtsgang

Die Aktie bewegt sich heute um 67,25 bis 67,28 US‑Dollar und liegt damit rund 70 % unter dem Stand zu Jahresbeginn. Vom Jahreshoch im März bei 238,59 US‑Dollar ist der Titel weit entfernt.

Wichtige Punkte im Überblick:

  • Rund 70 % Kursverlust seit Jahresbeginn
  • Schlechtester Performer im S&P 500 im Jahr 2025
  • Etwa 48 % Einbruch nach Prognosesenkung Ende Oktober
  • Aktuelles Kursniveau auf Sieben-Jahres-Tief
  • Mehrere Wertpapierklagen nach dem Kurssturz anhängig

Der Stimmungsdämpfer wurde zusätzlich verstärkt, als der bekannte Börsenbrief „Crossing Wall Street“ Fiserv aus seiner „Buy List“ für 2026 strich. An ihre Stelle rücken defensivere Titel wie Casey’s General Stores. Diese Entscheidung steht im Kontext des starken Kursrutsches nach der Gewinnwarnung im Oktober.

Parallel dazu tauchen in den neuesten 13F-Meldungen aber deutliche Zukäufe institutioneller Adressen auf, die offenbar auf eine Bodenbildung setzen.

Institutionelle Zukäufe und Insiderkäufe

Die gestern veröffentlichten Detaildaten zeigen auffällige Umschichtungen im dritten Quartal:

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  • Cwm LLC erhöhte ihre Position um 271,3 % und kaufte 55.259 zusätzliche Aktien. Insgesamt hält die Gesellschaft nun 75.626 Anteilsscheine im Wert von rund 9,75 Mio. US‑Dollar.
  • Continuum Advisory LLC steigerte ihr Engagement sogar um 2.051,2 % auf 27.471 Aktien.

Diese Bewegungen werden von nennenswerten Insiderkäufen begleitet. Finanzvorstand Paul M. Todd erwarb am 1. Dezember 17.000 Aktien für rund 1,06 Mio. US‑Dollar. Bereits am 30. Oktober kaufte Aufsichtsrat Lance M. Fritz 10.000 Aktien im Volumen von etwa 651.800 US‑Dollar.

Parallel brachte Citigroup Global Markets ein neues strukturiertes Produkt auf Fiserv: sogenannte „Airbag Autocallable Yield Notes“ mit einem Kupon von 12,25 %. Die Struktur deutet darauf hin, dass mit weiteren Schwankungen gerechnet wird, zugleich aber ein gewisses Stabilisierungspotenzial oberhalb der Barriere von 57,76 US‑Dollar gesehen wird.

Gründe für den Einbruch

Das aktuelle Kursniveau um 67 US‑Dollar markiert den tiefsten Stand seit sieben Jahren. Auslöser des drastischen Kursverfalls war der Q3-Bericht Ende Oktober.

  • Fiserv verfehlte die Umsatzerwartungen um 430 Mio. US‑Dollar.
  • Die Prognose für den Gewinn je Aktie 2025 wurde um 16 % auf 8,50–8,60 US‑Dollar gesenkt.

Das Management führte die Enttäuschung auf „finanzielle Überraschungen“ und eine Verschlechterung des Geschäfts mit Händlerdienstleistungen in Argentinien zurück. Zusätzlich belasteten operative Probleme in der Clover-Point-of-Sale-Sparte.

Der erst seit Mai 2025 amtierende CEO Mike Lyons reagierte mit einem Restrukturierungsprogramm unter dem Namen „One Fiserv“ und personellen Veränderungen im Topmanagement.

Trotz der operativen Gegenwinde treibt das Unternehmen den Ausbau seines Angebots weiter voran. Am 17. Dezember wurde die Übernahme von StoneCastle Cash Management abgeschlossen. Zudem wurden strategische Kooperationen mit Visa und Mastercard zur Förderung des Konzepts „Agentic Commerce“ angekündigt.

Rechtliche Risiken und Ausblick

Die Ereignisse haben auch eine juristische Dimension: Bis 5. Januar 2026 läuft die Frist für Anleger, um sich als Lead Plaintiff in mehreren Sammelklagen wegen mutmaßlichen Wertpapierbetrugs zu bewerben. Diese beziehen sich auf den Kursverfall im Zeitraum von Juli bis Oktober 2025 und werden unter anderem von den Kanzleien Berger Montague und Bernstein Liebhard geführt.

An der Börse richtet sich der Blick auf den nächsten Quartalsbericht, der für 4. Februar 2026 terminiert ist. Analysten sehen trotz des massiven Kursrückgangs weiterhin Verbesserungspotenzial und kommen im Konsens auf ein Kursziel von 155,76 US‑Dollar, was rechnerisch einem Aufwärtsspielraum von über 130 % entspricht – vorausgesetzt, der Turnaround greift und die operative Entwicklung stabilisiert sich. Bis dahin bleibt die Aktie charttechnisch jedoch in einem ausgeprägten Abwärtstrend, und die kommenden Zahlen werden zum entscheidenden Test für das Restrukturierungsprogramm „One Fiserv“.

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