Trotz besserer Zahlen als erwartet stürzt die Fiserv-Aktie ab – und zeigt damit ein klassisches Marktphänomen: Selbst eine Gewinnüberraschung hilft nichts, wenn die Zukunftsdämpfer zu hart ausfallen. Der Zahlungsdienstleister korrigierte seine Jahresprognose nach unten und löste damit eine Verkaufswelle aus.

Markt bestraft gesenkte Prognose

Die Zahlen für das zweite Quartal schienen zunächst solide: Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 2,47 US-Dollar über den Analystenerwartungen von 2,43 US-Dollar. Auch der Umsatz von 5,52 Milliarden US-Dollar übertraf die Prognosen. Doch der Schein trügt – der Markt konzentrierte sich sofort auf die enttäuschende Anpassung der Jahresprognose.

Fiserv senkte die Erwartungen für das organische Umsatzwachstum im Gesamtjahr auf etwa 10 Prozent, nachdem zuvor 10 bis 12 Prozent angepeilt waren. Die Gründe: Verzögerungen bei Produkteinführungen und längere Verkaufszyklen. Für Investoren ein klares Warnsignal, dass das operative Geschäft an Schwung verliert.

Analysten ziehen Notbremse

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Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Gleich mehrere Investmenthäuser wie TD Cowen, RBC Capital und Stephens senkten ihre Kursziele – gestützt auf die schwächeren Wachstums- und Margenaussichten.

Doch damit nicht genug: Eine Sammelklage wirft Fiserv vor, in Bezug auf die Wachstumsaussichten seiner Clover-Plattform irreführende Angaben gemacht zu haben. Besonders die Migration von Händlern von der Payeezy-Plattform steht in der Kritik. Diese rechtlichen Unwägbarkeiten setzen das Unternehmen zusätzlich unter Druck.

Die Botschaft des Marktes ist klar: Kurzfristige Gewinnüberraschungen zählen wenig, wenn die langfristige Wachstumsstory Risse bekommt. Für Fiserv geht die Talfahrt vorerst weiter.

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