Fiserv Aktie: Einbruch unerwartet

Die Finanzmärkte bestrafen Fiserv aktuell gnadenlos. Der Zahlungsdienstleister steckt in einer Abwärtsspirale aus Klagen, enttäuschenden Zahlen und einem Vertrauensverlust bei Investoren. Doch was hat den einstigen Marktliebling so tief fallen lassen?

Klagewelle erschüttert Fundament

Im Zentrum des Sturms stehen Vorwürfe des Wertpapierbetrugs. Mehrere Anwaltskanzleien haben Sammelklagen angestrengt, die Fiserv irreführende Aussagen zum Wachstum seiner Clover-Plattform vorwerfen.

Die Kläger behaupten:

• Fiserv habe Händler von der älteren Payeezy-Plattform gezwungen, auf Clover zu wechseln
• Dies habe das Wachstum von Clover künstlich aufgebläht
• Viele Händler seien aufgrund hoher Preise und schlechten Services zu Wettbewerbern abgewandert

Zahlen bestätigen die Sorgen

Die Märkte reagierten mit harten Abstrafungen:

• Am 24. April 2025 meldete Fiserv nur noch 8% Wachstum beim Zahlungsvolumen (GPV) von Clover - ein starker Einbruch gegenüber 14-17% im Vorjahr
• Am 15. Mai folgte die Warnung vor weiter sinkendem Wachstum
• Der finale Dämpfer kam am 23. Juli mit einer Prognosesenkung für das Gesamtjahr

Die Aktie notiert mittlerweile rund 50% unter ihrem Jahreshoch und hat gerade erst ein neues 12-Monats-Tief markiert. Technisch zeigt sich ein klar bearishes Bild: Der Kurs liegt deutlich unter dem 200-Tage-Durchschnitt, ein klassisches Verkaufssignal.

Institutionelle Anleger ziehen Notbremse

Das mangelnde Vertrauen spiegelt sich auch im Handeln großer Investoren wider:

• AGF Management und Callan Family Office reduzierten ihre Positionen
• Ein Vizepräsident des Unternehmens verkaufte einen Großteil seiner Anteile

Solange Fiserv keine überzeugenden Gegenmaßnahmen präsentiert, dürfte der Abwärtstrend intakt bleiben. Die Frage ist nicht ob, sondern wie tief die Aktie noch fallen wird.