Exxon Mobil steht vor zwei entscheidenden Weichenstellungen: Während der Energieriese in Europa seine Präsenz neu ordnet, geht es in Guyana um nichts weniger als die Zukunft eines der lukrativsten Ölfelder der Welt. Kann das Unternehmen beide Herausforderungen meistern?

Frankreich-Refinerie im Fokus

Exxon Mobil verhandelt exklusiv mit North Atlantic über den Verkauf seines Gravenchon-Raffinerie- und Petrochemie-Komplexes in der Normandie. Die Anlage ist Frankreichs zweitgrößte Raffinerie und verarbeitet täglich bis zu 230.000 Barrel Rohöl. Der Deal umfasst:

  • 82,89 % Anteil an Esso Société Anonyme Française
  • 100 % von ExxonMobil Chemical France

Trotz des Verkaufs bleibt Exxon mit 750 Tankstellen und dem Vertrieb von Schmierstoffen im französischen Markt präsent. Für die rund 1.350 betroffenen Mitarbeiter ändern sich die Arbeitsbedingungen nicht. Der Abschluss ist für das vierte Quartal 2025 geplant – vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen.

Machtkampf um Guyanas Ölschatz

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Parallel läuft ein hochkarätiger Schiedsprozess um Hess' 30%-Beteiligung am Stabroek-Block vor der Küste Guyanas. Exxon pocht auf sein Vorkaufsrecht und zeigt sich zuversichtlich: "Wir werden diesen Fall gewinnen", so Senior Vice President Neil Chapman. Die Entscheidung wird in zwei bis drei Monaten erwartet.

Der Konzern nutzte die Bernstein-Konferenz zudem, um seine Strategie zu skizzieren:

  • Kostensenkungen: 13 Mrd. Dollar strukturelle Einsparungen
  • Portfoliobereinigung: 25 Mrd. Dollar Verkäufe weniger produktiver Assets
  • Wachstumsziele: 8-10 % jährliche Steigerung von Gewinn und Cashflow
  • Projekte:
    • Guyana-Ausbau bis 2030
    • 50 % mehr Förderung im Permian-Becken
    • Golden-Pass-LNG-Projekt startet noch 2025

Mit 20 Mrd. Dollar für Aktienrückkäufe in 2025/26 und Investitionen in CO2-Abscheidung positioniert sich Exxon für die Energiewende – bleibt aber Öl und Gas treu: Der Konzern rechnet damit, dass fossile Brennstoffe 2050 noch 50 % des globalen Energiemixes ausmachen werden.

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