Der Chemiekonzern Evonik steuert auf seinen Quartalszahlen-Termin mit schwerem Gepäck zu: Eine frische Gewinnwarnung und der überraschende Abgang der Finanzchefin haben die Aktie in die Tiefe gerissen. Kann das Unternehmen am Dienstag noch eine Wende einleiten - oder droht der nächste Schock?

Gewinnwarnung schockt Anleger

Ende September traf Evonik die Märkte mit einer herben Prognosekorrektur. Statt der ursprünglich erhofften 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro erwartet der Konzern nun nur noch ein bereinigtes EBITDA von rund 1,9 Milliarden Euro. Die Gründe sind eindeutig:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Evonik?

  • Ausbleibende wirtschaftliche Belebung
  • Branchenweite Kaufzurückhaltung der Kunden
  • Deutlicher Nachfragerückgang im dritten Quartal

Die vorläufigen Zahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise: Das bereinigte EBITDA wird nur zwischen 420 und 460 Millionen Euro liegen - ein starker Einbruch gegenüber 577 Millionen Euro im Vorjahresquartal und klar unter den Markterwartungen von 501 Millionen Euro.

Doppelschlag durch Finanzchefin-Abgang

Doch die Gewinnwarnung war nur der erste Schlag. Bereits eine Woche zuvor hatte Evonik bekannt gegeben, dass Finanzvorständin Maike Schuh das Unternehmen überraschend verlässt. Dieser Abgang kurz vor den wichtigen Quartalszahlen wurde vom Kapitalmarkt äußerst kritisch aufgenommen.

Vorstandschef Christian Kullmann muss nun kommissarisch das Finanzressort übernehmen - eine zusätzliche Belastung in ohnehin turbulenten Zeiten. Mehrere Analystenhäuser, darunter UBS und Berenberg Bank, zogen daraufhin ihre Einschätzungen nach unten.

Chemiebranche im Abwärtssog

Ist Evonik nur das Opfer einer Branchenkrise? Tatsächlich kämpft die gesamte Chemieindustrie mit ähnlichen Problemen:

  • Schwache Weltkonjunktur
  • Hohe Energiekosten in Europa
  • Lahme Nachfrage aus China

Die erhoffte Erholung in der zweiten Jahreshälfte blieb aus - und trifft Evonik besonders hart. Selbst strategische Partnerschaften, wie die ausgeweitete Zusammenarbeit mit der Hromatka Gruppe, können die übergeordneten Sorgen kaum mildern.

Alles steht auf dem Spiel

Der RSI von 15,8 signalisiert: Die Aktie ist technisch massiv überverkauft. Doch die eigentliche Frage ist: Kann das Management am Dienstag überzeugen?

Die Märkte erwarten klare Antworten auf brennende Fragen: Wie will Evonik dem Kostendruck begegnen? Gibt es erste Anzeichen für eine Stabilisierung der Nachfrage? Und wann wird die Nachfolge für die Finanzvorständin geregelt?

Mit einem Kurs von nur noch 14,56 Euro und einem Abstand von -34,59% zum 52-Wochen-Hoch steht viel auf dem Spiel. Die nächsten Tage werden zeigen, ob Evonik die Talsohle erreicht hat - oder ob der Absturz weitergeht.

Evonik-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Evonik-Analyse vom 02. November liefert die Antwort:

Die neusten Evonik-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Evonik-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 02. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Evonik: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...