Eutelsat ordnet seine Eigentümerstruktur neu und holt sich gleichzeitig frisches Kapital für Milliardeninvestitionen in Satellitenprojekte. Kernpunkt: Eine Kapitalerhöhung über 1,5 Milliarden Euro ist abgeschlossen, der französische Staat wird größter Einzelaktionär. Wie verändert das die Ausgangslage für das Unternehmen?

Kapitalerhöhung deutlich überzeichnet

Die Bezugsrechtsemission über rund 670 Millionen Euro stieß auf hohe Nachfrage. Die Zeichnungsquote lag bei 133 Prozent, das heißt, es wurden Kauforders im Volumen von etwa 891,6 Millionen Euro platziert, während nur rund 669,8 Millionen Euro angeboten wurden.

Wesentliche Kennzahlen der Transaktion:

  • Gesamtvolumen der Kapitalerhöhung: 1,5 Milliarden Euro
  • Bezugsrechtsemission: rund 670 Millionen Euro
  • Reservierte Kapitalerhöhungen: 828 Millionen Euro (bereits am 21. November abgeschlossen)
  • Anzahl neuer Aktien: 496.129.728
  • Bezugspreis: 1,35 Euro je Aktie
  • Neues Grundkapital: 1.178.308.106 Euro
  • Handelsbeginn der neuen Aktien: 16. Dezember 2025 (Euronext Paris), 17. Dezember 2025 (London Stock Exchange)

Die starke Überzeichnung unterstreicht das Interesse der Großinvestoren an der Transaktion, trotz des Verwässerungseffekts für bestehende Aktionäre.

Frankreich wird Ankerinvestor

Mit der Kapitalmaßnahme verschieben sich die Machtverhältnisse spürbar. Der französische Staat beteiligt sich über die Agentur APE mit 749 Millionen Euro und kommt künftig auf 29,65 Prozent der Anteile. Damit wird er zum größten Einzelaktionär.

Die neue Aktionärsstruktur im Überblick:

  • Französischer Staat (APE): 29,65 Prozent
  • Bharti Space Ltd: 17,88 Prozent
  • Britische Regierung: 10,89 Prozent
  • CMA CGM Participations: 7,46 Prozent
  • Fonds Stratégique de Participations: 4,99 Prozent
  • Streubesitz: 29,13 Prozent

Auch andere Kerninvestoren verstärken ihr Engagement:
Die britische Regierung investiert 163 Millionen Euro, CMA CGM und der indische Konzern Bharti jeweils 150 Millionen Euro. Damit ist der Kreis langfristig orientierter Großaktionäre klar definiert.

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Milliarden für LEO- und IRIS²-Projekte

Die neuen Mittel sollen vor allem das Wachstum im Bereich Low Earth Orbit (LEO) finanzieren und den Beitrag zur europäischen IRIS²-Satellitenkonstellation sichern. Für den Zeitraum 2026 bis 2029 plant das Management Investitionen von rund 4 Milliarden Euro.

Die Kapitalerhöhung ist Teil eines umfassenden Refinanzierungspakets. Dieses umfasst neben der Eigenkapitalmaßnahme auch Anleiheemissionen, Exportkreditfinanzierungen und verlängerte Bankverbindlichkeiten. Ziel ist es, die Verschuldungsquote bis Ende des Geschäftsjahres 2025/26 auf etwa das 2,5-Fache des EBITDA zu senken.

Lock-up soll Kursstabilität unterstützen

Alle Großaktionäre haben sich zu einer Haltefrist von 180 Tagen nach Abwicklung der Kapitalerhöhung verpflichtet. Bis Mitte 2026 sind damit keine größeren Anteilsverkäufe dieser Investoren vorgesehen. Die Lock-up-Vereinbarung soll die Aktionärsbasis stabilisieren und kurzfristige Kursbelastungen durch größere Platzierungen vermeiden.

Verwässerung drückt auf die Eutelsat Aktie

Die umfangreiche Kapitalerhöhung hat einen deutlichen Verwässerungseffekt für bestehende Anteilseigner. Der Streubesitz sinkt auf 29,13 Prozent, was die Handelsliquidität der Aktie perspektivisch beeinflussen kann. Am Freitag reagierte der Markt mit klaren Kursverlusten, die Belastung durch die Verwässerung ist damit unmittelbar sichtbar.

Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, ob Eutelsat die geplanten Investitionen in LEO- und IRIS²-Projekte wie vorgesehen umsetzt und die Zielmarke für die Verschuldung bis Ende des Geschäftsjahres 2025/26 erreicht.

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