Eutelsat Aktie: Staatsstreich!
Kapitalerhöhung mit Schockwirkung: Die Eutelsat Aktie brach vergangene Woche um 33% ein. Grund ist eine massive Bezugsrechtsemission zu einem Preis, der 58% unter dem damaligen Kurs liegt. Während Kleinanleger drastisch verwässert werden, sichert sich Frankreich die Kontrolle über den Satellitenbetreiber.
Bezugspreis-Desaster trifft Altaktionäre
Am 25. November startete Eutelsat eine Bezugsrechtsemission über 670 Millionen Euro. Der Bezugspreis: läppische 1,35 Euro je neuer Aktie. Das entspricht einem Abschlag von über 58% zum damaligen Referenzkurs – ein Frontalangriff auf bestehende Anteilseigner.
Die Kapitalmaßnahme ist Teil einer Finanzierungsstrategie über insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Bereits am 21. November flossen 828 Millionen Euro über eine reservierte Kapitalerhöhung. Die harten Fakten:
- Bezugsverhältnis: 11 Rechte für 8 neue Aktien
- Zeichnungsfrist: 28. November bis 9. Dezember 2025
- Handel der Bezugsrechte: 26. November bis 5. Dezember 2025
- Zeichnungszusagen: 475 Millionen Euro bereits gesichert
Wer nicht partizipiert, sieht seinen Anteil von 1% auf magere 0,58% zusammenschrumpfen.
Frankreich übernimmt das Kommando
Die Aktionärsstruktur verschiebt sich tektonisch. Nach Abschluss beider Kapitalerhöhungen kontrolliert der französische Staat 29,65% – größter Einzelaktionär. Bharti Space kommt auf 17,88%, die britische Regierung auf 10,89%. CMA CGM Participations hält 7,46%, der Fonds Stratégique de Participations 4,99%.
Die Botschaft ist klar: Eutelsat wird zur Staatsangelegenheit. Europa braucht eine Alternative zu Starlink – koste es, was es wolle.
JPMorgan hebt Rating an – mit fragwürdigem Kursziel
Vergangenen Freitag stufte JPMorgan-Analyst Akhil Dattani die Aktie auf "Neutral" hoch. Das Kursziel: 1,90 Euro. Bei einem aktuellen Kurs von rund 2,18 Euro ein paradoxes Signal. Die Begründung? Das Risiko-Rendite-Verhältnis habe sich nach dem Absturz verbessert.
4 Milliarden Euro für den Kampf gegen Starlink
Die frischen Mittel fließen in drei Kernbereiche:
- Schuldenabbau: Net Debt/EBITDA soll bis Ende 2025/26 auf 2,5x sinken
- LEO-Ausbau: 340 neue Low Earth Orbit Satelliten für OneWeb
- IRIS²-Projekt: Europäisches Satellitenprogramm mit erwarteten 6,5 Milliarden Euro Einnahmen über 12 Jahre
Für 2026-2029 plant Eutelsat Gesamtinvestitionen von rund 4 Milliarden Euro. Die Herausforderung: Mit 650 OneWeb-Satelliten gegen Starlinks 8.000-Satelliten-Flotte anzutreten.
Stifel warnt vor Skaleneffekten der US-Konkurrenz
Analysten von Stifel bewerten die staatliche Unterstützung als notwendigen ersten Schritt, sehen aber die Skaleneffekte von SpaceX als kritischen Faktor. Bernstein-Analyst Aleksander Peterc hofft auf eine deutsche Beteiligung, um Eutelsats Position als souveräner europäischer LEO-Anbieter zu festigen.
Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei 1,5 Milliarden Euro. Vom 52-Wochen-Hoch über 9 Euro ist die Aktie meilenweit entfernt. Ob sich das Niveau um 2,18 Euro als Boden etabliert, werden die kommenden Handelstage zeigen. Operative Fortschritte in Lateinamerika, den VAE und möglicherweise Indien könnten stabilisierend wirken – doch der Verwässerungs-Schock sitzt tief.
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