Eutelsat Aktie: Staat übernimmt Kontrolle
Die Kassen sind gefüllt, doch der Preis für die Altaktionäre war hoch. Mit dem Abschluss der Kapitalerhöhung hält der französische Staat nun fast 30 Prozent der Anteile und festigt seinen Zugriff auf den Satellitenbetreiber. Während die frischen Milliarden das unmittelbare Insolvenzrisiko bannen, fragen sich Investoren: Reicht die finanzielle Atempause, um im harten Wettbewerb gegen Starlink zu bestehen?
Die Bezugsrechtsemission spülte brutto 670 Millionen Euro in die Bilanz des Unternehmens. Die Nachfrage überstieg das Angebot mit insgesamt 892 Millionen Euro deutlich, was das Management als Bestätigung seiner Strategie wertet. Allerdings verschieben sich die Machtverhältnisse gravierend: Neben dem französischen Staat, der nun als dominanter Ankeraktionär fungiert, bleiben auch Bharti Global und die britische Regierung als strategische Partner an Bord.
Marktbeobachter werten den Abschluss der Transaktion trotz der massiven Verwässerung vorsichtig optimistisch. Die Deutsche Bank reagierte am Wochenende mit einer Aufstufung der Aktie von „Sell“ auf „Hold“. Die Analysten begründen diesen Schritt mit der nun bis 2029 gesicherten Finanzierung. Das akute Insolvenzrisiko sei damit vom Tisch, auch wenn der "Dilution-Effekt" – also die Entwertung der bestehenden Anteile durch die Flut neuer Aktien – den Kurs kurzfristig belastet.
OneWeb als teure Zukunftswette
Das eingesammelte Kapital ist Teil eines 1,5-Milliarden-Euro-Pakets und fließt primär in den Schuldendienst sowie den Ausbau der OneWeb-Satellitenflotte. Eutelsat positioniert sich seit der Fusion 2023 als weltweit erster integrierter Betreiber von geostationären und erdnahen Satelliten (GEO-LEO). Diese Aufstellung ist notwendig, um technologisch nicht den Anschluss an Elon Musks Starlink-Netzwerk zu verlieren.
Die finanzielle Last dieses Umbaus ist jedoch enorm. Während das klassische TV-Übertragungsgeschäft strukturell schrumpft, müssen die wachsenden Konnektivitäts-Dienste die hohen Investitionskosten (CAPEX) rechtfertigen. Zwar liegt die operative Marge mit rund 55 Prozent auf einem soliden Niveau, doch der Druck auf den Cashflow bleibt durch den kapitalintensiven Netzausbau hoch.
Charttechnik und Ausblick
Der massive Anstieg der ausstehenden Aktien hinterlässt deutliche Spuren im Chartbild. Der Kurs rutschte zuletzt unter die psychologisch wichtige Marke von 2,00 Euro. Eine technische Bodenbildung dürfte erst einsetzen, wenn der Markt das hohe Handelsvolumen der neuen Aktien vollständig absorbiert hat. Für die laufende Woche ist daher weiterhin mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen.
Der Fokus der Anleger verlagert sich nun vollständig auf die operative Exekution. CEO Eva Berneke muss spätestens mit den Quartalszahlen im Februar 2026 den Nachweis erbringen, dass die versprochenen Synergien aus der OneWeb-Fusion in Höhe von jährlichen 150 Millionen Euro tatsächlich realisiert werden. Gelingt zudem die geplante Senkung des Verschuldungsgrades in Richtung des 3-fachen EBITDA, könnte das Vertrauen in die langfristige Tragfähigkeit des Geschäftsmodells zurückkehren.
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