Eutelsat hat sich erfolgreich 670 Millionen Euro am Kapitalmarkt beschafft – doch die Aktie brach am Freitag um 8,7 Prozent ein. Der Grund: Die massive Verwässerung durch knapp 500 Millionen neue Aktien drückt auf die Notierung. Während die Kapitalerhöhung mit 133 Prozent deutlich überzeichnet war, reagieren Bestandsaktionäre verschnupft auf den niedrigen Bezugspreis von 1,35 Euro.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

  • Bruttoerlös: 670 Millionen Euro aus Kapitalerhöhung
  • Überzeichnung: 133 Prozent (Nachfrage: 892 Millionen Euro)
  • Neue Aktien: Über 496 Millionen Stück
  • Bezugspreis: 1,35 Euro (deutlicher Abschlag zum Marktkurs)
  • Schlusskurs Freitag: 1,91 Euro (-8,7 Prozent)

Verwässerung belastet die Notierung

Der Freitagshandel an der Euronext Paris zeigte die klassische Reaktion auf eine massiv verwässernde Kapitalmaßnahme. Die Ausweitung der Aktienbasis um fast 500 Millionen Papiere erzeugt ein erhebliches Überangebot, das der Markt erst absorbieren muss. Besonders belastend wirkt der Bezugspreis von 1,35 Euro – ein Abschlag, der zwar für die erfolgreiche Platzierung sorgte, aber die Bestandsaktionäre unter Druck setzt.

Die Mittel fließen primär in den Schuldenabbau und den Ausbau der LEO-Aktivitäten (Low Earth Orbit). Eutelsat versucht damit, im Wettbewerb mit Starlink aufzuholen. Die Transformation vom klassischen geostationären Betreiber zum kombinierten GEO/LEO-Anbieter seit der OneWeb-Fusion kostet Geld – viel Geld.

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Positiv bleibt die Unterstützung strategischer Ankeraktionäre. Der französische Staat über Bpifrance/APE und Bharti Global hielten ihre Commitments ein, was langfristiges Interesse signalisiert.

Deutsche Bank hebt Rating an

Die Deutsche Bank reagierte noch am Freitag und stufte Eutelsat von "Sell" auf "Hold" hoch. Das Kursziel bleibt bei 2,30 Euro. Die Analysten begründen dies mit der verbesserten Liquiditätssituation und dem reduzierten Verschuldungsgrad, der nun schneller Richtung des Ziels von 2,5x EBITDA sinken dürfte.

Operativ gab es positive Signale: Die Partnerschaft mit der BeIN Media Group für Satellitendienste im Nahen Osten und Nordafrika wurde verlängert. Das Kerngeschäft Video-Übertragung zeigt sich damit stabil.

Kritische Woche steht bevor

Am Dienstag, den 16. Dezember, starten die neuen Aktien in den Handel. Dann droht weiterer technischer Verkaufsdruck, wenn kurzfristig orientierte Zeichner die Differenz zwischen 1,35 Euro und dem aktuellen Kurs realisieren wollen. Die Aktie muss im Bereich von 1,80 bis 1,90 Euro einen Boden finden. Ein Rutsch darunter könnte den Weg zurück zum Bezugspreis öffnen. Die kommenden Handelstage werden zeigen, ob das frische Kapital und die verbesserte Bilanz ausreichen, um das Sentiment zu stabilisieren.

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