Eutelsat steht unter Druck. Die Bezugsfrist für die jüngste Tranche der milliardenschweren Kapitalerhöhung ist ausgelaufen – und die Angst vor Verwässerung lastet schwer auf dem Kurs. Gleichzeitig meldet der französische Satellitenbetreiber einen operativen Erfolg: eine wichtige Vertragsverlängerung mit beIN Media Group. Zwei Nachrichten, die in unterschiedliche Richtungen weisen.

Die Eckdaten im Überblick:

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  • Bezugsfrist für Kapitalerhöhung gestern abgelaufen
  • Gesamtvolumen der Maßnahme: rund 1,5 Milliarden Euro
  • Großinvestor SoftBank reduziert Position deutlich
  • Vertragsverlängerung mit beIN um fünf Jahre

Verwässerung drückt auf den Kurs

Das dominante Thema im heutigen Handel: Der Abschluss der Bezugsfrist belastet die Aktie. Eutelsat finanziert über die Kapitalmaßnahme seine Ambitionen im Low-Earth-Orbit-Geschäft (OneWeb) und will gleichzeitig Schulden abbauen. Mit dem gestrigen Fristablauf realisiert der Markt nun die volle Tragweite der Verwässerung für Altaktionäre.

Zusätzlicher Gegenwind kam Anfang der Woche: SoftBank hat seine Position signifikant reduziert. Der Ausstieg des Großinvestors verschärft das ohnehin angespannte Sentiment und verstärkt den technischen Verkaufsdruck.

Die Kapitalerhöhung selbst kommt nicht überraschend – sie war Teil der kommunizierten Finanzierungsstrategie. Dennoch reagiert der Markt auf die technische Umsetzung mit neuen Aktien typischerweise nervös.

beIN-Verlängerung als Stabilisator

Inmitten der Kapitalmarkt-Turbulenzen meldet Eutelsat einen wichtigen operativen Erfolg: Der Vertrag mit der beIN Media Group wurde um fünf Jahre verlängert. Das Abkommen umfasst die Nutzung von Kapazitäten auf den Satelliten EUTELSAT 7 West A und EUTELSAT 8 West B für die MENA-Region.

Die Orbitalposition 7/8° West erreicht über 66 Millionen TV-Haushalte und gilt als entscheidender "Video-Neighborhood" für den Nahen Osten und Nordafrika. Der Deal beweist: Das klassische GEO-Satellitengeschäft generiert trotz des Fokus auf OneWeb weiterhin stabile Cashflows. Während die LEO-Konstellation kapitalintensiv ausgebaut wird, bleibt das traditionelle TV-Segment eine verlässliche Einnahmequelle.

Spagat zwischen Alt und Neu

Eutelsat muss derzeit einen teuren Balanceakt meistern. Einerseits erfordert der Ausbau der OneWeb-Konstellation und die Beteiligung am europäischen Projekt IRIS² massive Investitionen. Andererseits ist das Video-Geschäft langfristig rückläufig, auch wenn Verträge wie der mit beIN diesen Rückgang verlangsamen.

Im Wettbewerb mit SpaceX' Starlink muss Eutelsat aggressiv investieren, um Marktanteile im B2B- und Regierungssektor zu sichern. Die frischen Mittel aus der Kapitalerhöhung sind hierfür notwendig – auch wenn sie kurzfristig auf der Bewertung lasten.

Für die kommenden Tage ist mit anhaltender Volatilität zu rechnen, bis die neuen Aktien vollständig integriert sind. Entscheidend wird sein, wie effizient das Unternehmen das frische Kapital für den OneWeb-Ausbau einsetzt. Die genaue Annahmequote der Kapitalerhöhung dürfte in Kürze publiziert werden.

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