Ein deutlich höheres Kursziel, ein laufendes Aktienrückkaufprogramm und Rückenwind vom Lithium-Markt prägen aktuell das Bild bei European Lithium. Gleichzeitig belasten regulatorische Unsicherheiten beim Wolfsberg-Projekt in Österreich. Wie ordnen Analysten diese Gemengelage ein?

Deutlich höheres Kursziel

First Berlin Equity Research hat das 12-Monats-Kursziel für European Lithium von 0,14 auf 0,22 Euro angehoben und die Einstufung „Buy“ bestätigt. Die neue Zielmarke wurde am 19. Dezember veröffentlicht und impliziert laut Studie ein deutliches Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Kursniveau.

Im Zentrum der Neubewertung steht eine veränderte Sicht auf die Projektpipeline. Statt das österreichische Wolfsberg-Lithiumprojekt in den Vordergrund zu stellen, rücken die Analysten das Tanbreez-Selten­erden-Projekt in Grönland in den Fokus. European Lithium hält 45 % an der NASDAQ-notierten Critical Metals Corp, die beide Projekte kontrolliert.

Wichtige Bewertungsfaktoren

  • Die kombinierten Barmittel von European Lithium und Critical Metals Corp liegen bei über 205 Mio. US-Dollar.
  • Die aktuelle Liquidität übertrifft damit die in der vorläufigen Wirtschaftlichkeitsstudie für Tanbreez genannten initialen Investitionskosten von 150 Mio. US-Dollar.
  • Die technische Machbarkeit von Tanbreez wurde bereits 2019 im Rahmen des EU-Projekts EURARE bestätigt.

Rückkaufprogramm im volatilen Markt

Parallel setzt das Unternehmen seine Kapitalmanagementstrategie um. Bis zum 19. Dezember wurden über das laufende Rückkaufprogramm insgesamt 22.610.119 Aktien an der Börse zurückerworben. Allein am letzten Handelstag kamen weitere 1.345.121 Stück hinzu.

Das im Oktober angekündigte Programm sieht den Rückkauf von bis zu 135 Mio. Aktien vor. In einem schwankungsreichen Dezember signalisiert das Management damit Unterstützung für den Aktienkurs und bestehende Anteilseigner.

Wolfsberg: Unsicherheit bei Genehmigungen

Beim Wolfsberg-Projekt in Österreich kam es Ende November zu einem Rückschlag auf regulatorischer Ebene. Das Bundesverwaltungsgericht hob eine frühere Umwelt-Ausnahmegenehmigung auf. Künftig müssen die Behörden Einzelfallprüfungen vornehmen, statt sich ausschließlich an der 10-Hektar-Schwelle zu orientieren.

Critical Metals Corp zeigt sich zuversichtlich, dass die vorliegenden Umweltunterlagen auch unter dem neuen Rahmen für eine Genehmigung ausreichen. Verzögerungen im Zeitplan sind dennoch möglich.

Lithiummarkt auf Mehrjahreshoch

Der übergeordnete Markt für Lithium liefert aktuell Rückenwind. Die Terminkontrakte für Lithiumcarbonat an der Börse in Guangzhou kletterten Mitte Dezember auf fast 110.000 Yuan je Tonne und damit auf ein 18-Monats-Hoch. Auslöser war ein Eingreifen der Behörden in der chinesischen Provinz Jiangxi, wo 27 Bergbaulizenzen widerrufen wurden.

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JPMorgan reagierte mit einer Anhebung der Lithium-Preisprognose für 2026 auf 17.500 US-Dollar je Tonne. Für European Lithium verbessert ein dauerhaft höheres Preisniveau die langfristige Wirtschaftlichkeit des Wolfsberg-Projekts deutlich.

Critical Metals Corp treibt Projekte voran

Auch auf Ebene von Critical Metals Corp gab es mehrere operative Fortschritte, die die Investmentstory stützen:

  • Rumänisches Joint Venture: 50/50-Partnerschaft mit dem staatlichen Unternehmen Nuclearelectrica für die nachgelagerte Verarbeitung von Seltenen Erden.
  • US-Abnahmevereinbarungen: Absichtserklärungen mit Ucore und REAlloys zur künftigen Abnahme von Produkten.
  • US EXIM Bank: In Aussicht stehendes Finanzierungsvolumen von 120 Mio. US-Dollar.
  • Pilotanlage: Erwerb einer Proof-of-Concept-Anlage am 12. Dezember für 3 Mio. AUD.

Die Kooperation in Rumänien hat besondere strategische Bedeutung: Sie verankert Tanbreez in westlich ausgerichteten Lieferketten und zielt auf eine „Mine-to-Magnet“-Wertschöpfungskette, die ohne chinesische Verarbeitung auskommt.

Politischer Rückenwind aus Europa

Zusätzliche Unterstützung kommt aus Brüssel. Mit dem am 3. Dezember verabschiedeten RESourceEU-Aktionsplan stellt die EU-Kommission bis zu 3 Mrd. Euro für Projekte im Bereich kritischer Rohstoffe bereit. Die Europäische Investitionsbank hat bereits 250 Mio. Euro für das deutsche Lithiumprojekt von Vulcan Energy genehmigt. Das signalisiert ein hohes institutionelles Interesse an Batterie-Rohstoffen in Europa.

Handelsspanne und zentrale Treiber

Im Dezember bewegte sich die European-Lithium-Aktie in einer Spanne zwischen 0,145 und 0,235 AUD. Trotz jüngster Rücksetzer liegt der Kurs seit Jahresbeginn rund 280 % im Plus. Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen von über 21 Mio. Aktien unterstreicht das lebhafte Interesse am Titel.

Für die weitere Kursentwicklung dürften drei Punkte entscheidend sein:

  • Stabilität der Lithiumpreise nahe oder oberhalb von 110.000 Yuan je Tonne
  • Fortschritte bei der Umsetzung der rumänischen Partnerschaft von Critical Metals Corp
  • Konkrete Klärung des Umweltprüfungsprozesses für das Wolfsberg-Projekt in Österreich

Diese Faktoren bestimmen maßgeblich, ob die von First Berlin angesetzte höhere Bewertung mittelfristig erreichbar bleibt.

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