Ethereum: Stimmung kippt
Das jüngste große Technik-Upgrade ist geschafft, doch bei Ethereum will die Kursstimmung nicht so recht mitziehen. Statt neuer Fantasie dominiert Mitte Dezember Zurückhaltung, teils sogar Angst. Vor allem Verkäufe großer Adressen und Abflüsse aus ETFs bremsen den Kurs – trotz klarer Fortschritte im Netzwerk selbst.
Marktumfeld: Angst trotz Stabilisierung
Ethereum notiert aktuell bei rund 3.236 US‑Dollar und liegt damit klar unter dem Rekordniveau der vergangenen zwölf Monate. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 4.689 US‑Dollar ist der Kurs fast 31 % entfernt, gleichzeitig aber noch gut 17 % über dem Tief aus dem November. Der Markt preist also eine deutliche Korrektur ein, ohne dass es bisher zu einem Bruch der längerfristigen Struktur gekommen ist.
Der „Fear & Greed“-Index signalisiert mit einem Wert von 21 „Extreme Fear“. Dieses Stimmungsbild passt zur jüngsten Entwicklung: Nach dem viel beachteten „Fusaka“-Upgrade blieb die erhoffte Trendwende bisher aus, kurzfristig dominieren vorsichtige bis skeptische Marktteilnehmer. Der RSI von 42 deutet zudem auf eine eher neutrale bis leicht schwache Verfassung hin, weit entfernt von überkauften Extremen.
On-Chain-Signale: Druck von Whales und ETFs
Ein wesentlicher Belastungsfaktor sind Verkäufe großer Marktteilnehmer. On-Chain-Daten zeigen, dass sogenannte Whales – also Adressen mit sehr großen Beständen – zuletzt spürbar Kasse gemacht haben. Ein prominentes Beispiel: Über das Wochenende wurde ein Paket von rund 7.621 ETH veräußert, im dreistelligen Millionenbereich in US‑Dollar bewertet. Solche Transaktionen erhöhen das Angebot auf dem Markt und verstärken bestehende Abwärtstrends, insbesondere nahe wichtigen Kursmarken.
Parallel dazu ziehen sich institutionelle Investoren teilweise zurück. US‑Spot-ETFs auf Ethereum verbuchten in der jüngsten Handelssitzung Nettoabflüsse im zweistelligen Millionenbereich. Das deutet darauf hin, dass ein Teil des traditionellen Kapitals zum Jahresende Risiko reduziert und Liquidität sichert, statt auf eine schnelle Nach-Upgrade-Rally zu setzen. Zusammengenommen verstärken Whale-Verkäufe und ETF-Abflüsse den Eindruck eines Markts, der kurzfristig eher Risiko abbaut.
Netzwerk-Fortschritt: „Fusaka“ als technischer Meilenstein
Auf Protokollebene sieht das Bild deutlich freundlicher aus. Am 3. Dezember wurde das „Fusaka“-Upgrade erfolgreich aktiviert – ein Dual-Hard-Fork, der sowohl die Konsens- (Fulu) als auch die Ausführungsschicht (Osaka) betrifft. Technisch ist das ein wichtiger Schritt für die Skalierbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Netzwerks.
Die zentralen Neuerungen im Überblick:
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PeerDAS (Peer Data Availability Sampling):
Dieses Verfahren erlaubt es, Datenverfügbarkeit effizient im Netzwerk zu prüfen, ohne die einzelnen Nodes mit zu großen Datenmengen zu überlasten. Ziel ist es, die Kapazität für Daten drastisch zu erhöhen und damit höhere Durchsätze zu ermöglichen. -
Erhöhte Blob-Kapazität:
Die Anzahl bzw. Kapazität sogenannter „Blobs“ – speziell für Layer‑2-Daten – wurde ausgeweitet. Davon profitieren insbesondere Rollup-Lösungen wie Arbitrum oder Optimism, deren Transaktionskosten dadurch spürbar sinken können.
Diese Verbesserungen stärken die langfristige Nutzbarkeit und Attraktivität von Ethereum gegenüber konkurrierenden Chains. Kurzfristig interpretierte der Markt das Ereignis jedoch eher als „Sell-the-News“-Moment: Die technischen Fortschritte treffen auf ein Umfeld, in dem Liquiditätssorgen und Gewinnmitnahmen schwerer wiegen als Zukunftsfantasien.
DeFi-Aktivität und Token-Ökonomie
Auch im DeFi-Sektor zeigt sich die vorsichtige Stimmung. Der auf Ethereum gebundene Wert (Total Value Locked, TVL) liegt aktuell im Bereich von 70 bis 78 Milliarden US‑Dollar – deutlich unter den über 90 Milliarden US‑Dollar, die im dritten Quartal 2025 zeitweise erreicht wurden. Das signalisiert, dass weniger Kapital in Protokollen gebunden ist und Teile der Anleger vorerst auf der Seitenlinie stehen.
Gleichzeitig arbeitet die Token-Ökonomie im Hintergrund weiter: Die deflationären Mechanismen des Netzwerks bleiben aktiv, Transaktionsgebühren werden teilweise verbrannt. Durch die gesteigerte Effizienz von Layer‑2-Lösungen im Zuge des Fusaka-Upgrades steigt der Blob-Einsatz, was den Verbrennungseffekt unterstützt. Angesichts des aktuellen Marktbilds reicht dieser Effekt aber nicht aus, um die durch Verkäufe und Abflüsse erzeugte Angebotsseite voll auszugleichen.
Fazit: Technischer Fortschritt, psychologische Hürde
Ethereum steht Mitte Dezember 2025 in einem Spannungsfeld: Auf der einen Seite ein technisch gestärktes Netzwerk mit klaren Fortschritten bei Skalierung und Kostenstruktur, auf der anderen Seite ein Markt, der von extremer Vorsicht geprägt ist. Der Kurs bewegt sich rund 2,5 % unter dem 50‑Tage-Durchschnitt, während Whales verkaufen und Spot-ETFs Abflüsse zeigen. Kurzfristig ist damit vor allem die psychologische Marke um 3.000 US‑Dollar entscheidend: Hält diese Zone, stützen die verbesserten Fundamentaldaten das Szenario einer späteren Erholung, während ein Bruch das bearishe Bild weiter verstärken würde.
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